Miriam Gil: Schwarze Wolken der Erinnerung

Hier ist keine Liebe – die Leichname der Engel tanzen auf den schwarzen Wolken der Erinnerung.
Sie rauchen Zigarre und wähnen sich ihren Männern nahe –
gefallene Tote auf den Hügeln des Krieges der Welt.

Schwarzer Dunst über den Schreien der Sehnsucht –
Kälte in den Federbetten der Knaben und quälende Angst in den Fratzen der Mädchen.
Am Horizont der Traurigkeit Blicke des Todes –
Raben verschwimmen im Dunkel der Nacht und legen ein Goldstück auf die Schiene der Vergänglichkeit.

Sie laben sich an einem faulen Apfel und erheben sich elegant in den Himmel der Brüder und verlorenen Väter.
Und Schwestern singen die Lieder der Liebe und fallen zu Boden der Leidenschaft in Umarmung mit Freunden und Seelen der auf Erden verweilenden Geister.
Frost in der Höhle der Schlange – unerträgliche Hitze in den Bergen der Diamantengräbern.

Stille bei den Liebenden. Sich Küssend und Wiegenden.

Stolze Frauen schreiten den Abgrund hinab – passen die Lanzen der Ungerechtigkeit ab und verschmelzen in ihrem hitzigen Traum mit dem in der blutbefleckten Abendsonne silbern-schimmerndem Meeresschaum.
Sich bekämpfende Völker erstarren vor der Schönheit der Jungfräulichkeit – legen die Waffen nieder und verfallen in besoffene gemeinsame Heiterkeit.

Stolz, Vorurteil und Eitelkeit ertrinken im Rausche der sanft auf dem Boden der Geschichte abgelegten Feigheit – Einigkeit über das Leben – nach Neuem streben.

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