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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

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"Das Ende ist der Anfang vom Ende." - Kant
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"warum ich so kalt geworden bin." (~ Joker über Liebe #joker #fy #fyp #fypageシ #zitate #zitat #jokerface #motivation #liebe #verrat

Neue Textbeiträge

Beiträge Hörspiele Prosa

Natalia Breininger: Lotterie für alleinstehende Frauen (Ü30)

Sponsored by Life & Facebook (Ein Mini-Drama in drei Akten) Besetzung: a) 1 Frau, als szenischer Monolog b) 1 Frau & Mann 1,2,3): b1) Frau trägt Text monologisch vor, Mann 1,2,3 sagt jeweils die direkte Rede darin auf/interagiert pantomimisch b2) #Los Nr.1/2/3 wird von Mann 1,2,3 in der Ich-Form, Epilog von Frau vorgetragen Zusammenfassung / Prolog (aus dem Off): Jedes Los gewinnt! Und auch Sie, Gnädigste, können mit Ihrer Facebook-Teilnahme bei den attraktiven Männerpreisen doch gar nicht verlieren! Greifen Sie zu, Sie werden schließlich nicht immer 30 sein! #Los Nr.1: Das erste Los, das ich auf Facebook zog, war ein ...
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Beiträge Prosa

Joe Wentrup: Gezockt!

8-Bit-Monster und monotone Melodien, Joints bis fünf Uhr morgens. Noch immer zerstörte sich das Spaceplane im letzten Level. Ein exzessiver Sommer in den 80ern war mein Zocker-Einstieg. Zocken hieß es allerdings erst Jahre später, als der Meurer (möge er in Frieden ruhen) im Kölner Unicenter sein Unwesen trieb. Seine tragbare Konsole quengelte bis ins Morgengrauen. Joints inclusive, für Meurer zumindest. Und endlich kam mein Spaceplane ins Ziel: Der Mensch lernt auch im Nichtstun. Dann herrschte jahrelange Zockerruhe, lässt man die erfolglosen Versuche sich in Spielkasinos zu bereichern, außer Acht (Meine beste Methode: so langsam verlieren, dass die gereichten Drinks und...
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Beiträge Hörspiele

Mina Reischer: Der Glockenpeter

Das Haus, in dem ein Glücksspieler angetroffen wird, wird konfisziert. Mir ist die Kehle vom Lügen trocken. Ich bin so durstig und matt, dass ich kaum sprechen kann. Das stete Kommen und Gehen in diesem Haus ertrage ich nur schlecht.  Hört nur. Die Charakterlosigkeit der Anderen hat auch mich zum Lügner gemacht. Hört gut hin. Mir fehlt es nicht an Seelensubstanz. Bloßen Beziehungen ohne Grund kann ich nichts abgewinnen. Bestimmte Zufälligkeiten, vor allem aber deren Zeitlichkeit und schmerzhafte Wiederholung haben aus einem Bächlein einen Fluss gemacht.  Der Glockenpeter... Ding. Dong. Ding. Dong. Ding. Dong. Jetzt saufe ich jeden Tag bis...
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Beiträge Lyrik

Daphne Elfenbein: Haare kämmen

das weiße Blut – du hast mich verletzt – jetzt ist es kaputtAufs Schneidbrett den Nacken gedrückt, neben dem Messer das Tierdie Lache neben dem Kühlschranknackte Füße auf Fliesenweil alles mit A anfängt, also aaaa, sodass ich um acht Uhr fluchtartig den Tatort verlasse leg deinen Kopf in meinen Schoßschenk mir den regard irresistiblemöchtest du ein hartes Ei? Das oeuil magique, die terre promise, der Mont de Venus Gib auf dein Horn Acht!Soll ich dir die Haare kämmen? Komm! Mit den Fingern durchs Haar, dein seidiges Haarrauf dir dein Haar bis Blut fließt und Büschel zwischen den Fingerndas Tierchen, das Fellchen, die Schnauzehat da nicht...
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Beiträge Kommentar

Leonie Elpelt: Leonie, 24, ungefragt bei Frau tv

Vor zwei Wochen postete eine Kommilitonin mir bei Facebook ein Video von Frau tv auf die Pinnwand. In diesem Video war ohne mein Wissen ein Instagram-Foto von mir verwendet worden. Zu sehen sind die mit Musik untermalten Fotos von Frauen und eingeblendete Textfragmente. Das Video geht so:  Sommerzeit Körperzeit Bei dieser Hitze lautet die Devise: Je weniger Stoff auf der Haut desto besser. Seit ein paar Jahren gibt es einen Trend bei Frauen zu einem neuen Accessoire: Achselhaare Sie sind nicht mehr eklig, unhygienisch und hässlich, sondern stehen für weibliches Selbstbewusstsein und Empowerment (bei diesem Wort ist mein Bild zu...
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Beiträge Lyrik

Eva Szulkowski: Damenbart

Ich habe einen kleinen Damenbart Mit 30 ist er mir gewachsen und er ist ganz zart Nur bei bestimmtem Lichteinfall kann man ihn gut sehen Wer keinen Damenbart hat wird dies Lied wohl schlecht verstehen Ich habe einen kleinen Damenbart Das heißt die Oberlippe ist seitdem nun auch behaart Ich überleg ihn wegzuzupfen oder wegzuwaxen Ich überleg ihn anzunehmen: Er ist so gewachsen Ich hab‘s nicht so mit dem Rasieren, Haare überall Warum nun ausgerechnet er, das wäre unnormal Es käme mir vor wie ein räuberischer Überfall Ich sage Beautyzwang, leck mich & du kannst mich mal Doch immer noch...
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Beiträge Hörspiele

Mina Reischer: Hinter den Augen

Ein belebter Körper ist eine organische Organisation und will das Unmögliche. Etwas, was noch nie war. Es werden Ihnen Haare hinter den Augen wachsen und am ganzen Körper. Haare unter der Haut, unter den Augen. Sie werden zur Tarnung dienen, sie werden mehrere Funktionen erfüllen: Sie verhindern ein zu rasches Abkühlen des Blickes. Feuchtigkeitsschutz gegen Regen und beim Schwimmen. Sie werden helfen beim willkürlichen Hervorrufen leuchtkräftiger, an Halluzinationen grenzender Vorstellungen.  If the good doctor can’t cure you, find the less good doctor. Jedes Behagen ist sich selbst genug, ohne Verlangen, dass es anders werden soll als es gerade ist. Schmerz...
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Beiträge Prosa

Theobald O.J. Fuchs: Haarflugzeug

Es war einer jener Träume, die sich mir unauslöschlich ins Gedächtnis einprägten. Der Traum war so eindrücklich und gefühlsdurchsaftet, dass ich heute noch, zwanzig Jahre später, das Bild verlustfrei vor meinem inneren Auge dekomprimieren kann. Das Bild vom Haarflugzeug. Die beiden Flügel dieser Maschine sind komplett von Haaren bedeckt. Dickes, weiches, ungefähr schulterlanges Haar, das als Antrieb dient. Der Pilot kann das Fell in eine wellig-windende Bewegung versetzen, ähnlich wie das Wogen eines Kornfeldes oder einer jener Wiesen, wie es sie früher gab, als seltener gemäht wurde und das Gras höher wachsen durfte als erlaubt war, wenn der Wind mit...
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Beiträge Lyrik

Marius Geitz: Haare

Pixie Cut……PonyhawkPferdeschwanz…..QuiffPompadour…..UndercutShape up……Tonsur Ganz egal, was du trägst,Schneid´ es einfach ab Schneid´ dein HaarSchneid´ dein HaarSchneid´ dein HaarSchneid´ dein HaarSchneid´ dein Haar Schneid´ dein Haar ab Bubikopf…..BürstenschnittEin Zopf…Ein Dutt….IroTopfschnitt…..was der Trump da trägtBraids….Kranzfrisur Ganz egal, was du trägst, Schneid es einfach ab II Für mich bist du genauso schön, wie ich es finde, dass sich die Kinder auf der Straße vor mir fragen, was der Schnurrbart mit der Schnur zu tun hat und sich dabei Schnüre an die Oberlippe halten.
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Beiträge Prosa

Paulina Czienskowski: Haare

Bis alle Spuren beseitigt waren, vergingen Jahre. In jeder Öffnung, jedem Spalt, jeder Ritze, die sich in ihrer Wohnung befand, kam wieder und wieder irgendetwas zum Vorschein. Immer war da was, das sie mit dem Damals in Verbindung brachten. Und wenn es nur ein Haar war. Dabei hatte genau das ja alles erst losgetreten. Haare. Nicht seine oder ihre, also nicht direkt. Es waren die eines fremden Menschen, die er in einer Truhe seiner Vergangenheit aufbewahrte und die sie heimlich durchwühlt hatte. Eine pechschwarze, dicke Strähne, die sie da entdeckte, an einem Ende mit der Flamme eines Feuerzeugs zusammengeschweißt. Es...
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Beiträge Prosa

Juliane Kling: Mit Opa beim Friseur

Mein Großvater ist ein sehr galanter Mann. Obwohl er erst seit Kurzem auf seinen Gehstock verzichten darf, zögert er niemals, einer älteren Dame in der Straßenbahn seinen Sitzplatz anzubieten. Wenn wir gemeinsam durch die Innenstadt flanieren, und ja, bei meinem Opa muss man ganz grundsätzlich von einem Flanieren sprechen, tippt er sich bei jeder Begegnung mit einem Freund oder einer früheren Bekanntschaft lächelnd an den Hut. Mein Opa ist kein Mann großer Worte, außer er hat in leutseliger Runde ein Glas trockenen Rotwein zu viel getrunken, doch selbst in diesem Fall behält er stets die Contenance. Ich kann mich an...
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Beiträge Prosa Sachtext

Verena Schmidt: HAARE

In einem Benimmregelwerk aus dem Jahre 1954 folgt in alphabetischer Reihenfolge gleich auf den Buchstaben G. wie "Gruß unter geschiedenen Eheleuten und deren Angehörigen" der Buchstabe H.wie "Haare ordnen" (Chiffre) siehe Make Up, beginnend mit der Dame, die Lippenstift, Puder und andere Schönheitsmittel an bestimmten Orten, oder zu bestimmten Gelegenheiten tunlichst zu unterlassen, oder tunlichst zu tun hat.Es steht eindeutig geschrieben: "Wenn Sie das Bedürfnis haben, ihr Erscheinungsbild wieder zurecht zu machen, dann zücken Sie nicht vor  allen Leuten - etwa im Restaurant - Ihren Taschenspiegel, um dann mit Lippenstift, Puder oder Ähnlichem nachzuhelfen.Chiffre Entschuldigen Sie sich und ziehen Sie sich...
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Beiträge Prosa

Benjamin Weissinger: Magie

Wahrscheinlich keine neue Idee, aber mir behagt gerade sehr die Vorstellung einer Kleinkunstbühne, auf der ein Hobbyzauberer (evtl Elias Hauck oder Paula Irmschler) steht, die/der das relativ spärliche Publikum fragt, ob jemand zufällig einen 50- oder 100-Euro-Schein habe, er wolle einen Trick machen. Daraufhin etwas Bewegung, Murmeln. Ein Vorwitziger ruft: "aber nicht verschwinden lassen." Ein paar Lacher, auch der Zauberer lächelt. "Nun?" "Na gut", sagt jemand aufstehend und zieht sein Portemonaie. "Oh, ich fürchte, ich habe keinen. Nur einen Zwanziger, geht das auch?" "Mnee, oder sonst geht auch die Kreditkarte." "Wie, die Kreditkarte" "Ja, ich mach dann was mit der...
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Beiträge Lyrik

Marius Geitz: Magie

IV Ich habe schon zu lang nichts mehr gegessen. Es tanzen kleine silbrig leuchtende Sterne durch den Raum. Ich fühle mich geschwächt, will aber die Sterne auch nicht verlieren, denn sie gefallen mir sehr. V Ich habe mich doch dazu durchgerungen Noch rauszugehenEs nieseltGanz leichtIch sehe es in den Lichtkegeln der Laterne Und weiß, dass das was ich sehe, im Winter Schnee wäreUnd ich werde friedlich
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Beiträge Lyrik

Pauline Füg: Zauberspruch für Verwundete

I Wir fahren nach Norden. Wir fahren von da fort, wo die Seehunde am Strand liegen. Ich sehe dich an, du bist ein bisschen weit entfernt, wir fahren, ich will nicht mehr anhalten, wir fahren davon und dahin. In deinen Augen ist etwas zu viel Beton, deine Schultern sind etwas zu schmal, ich sehe dich immer etwas zu lange an. Deswegen sag ich einen Zauberspruch für Verwundete, das ist ein Zauberspruch für Verwundete, das ist eine Wunde für Verzauberte, denn Weltfallsucht hat mir die Knie aufgeschlagen. Und Fenster ist auch nur ein Blick in die Welt Und Welt hat sich...
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Beiträge Lyrik

Jesus Maria von Friedel: An die Autobahnraststättenmülltonne

Da stehst Du, unerklärlich Rund, ungekannte Tiefe, was glitzert da im tiefen Schlund? Ah! Präservative! Äonenlang magst Du hier steh'n, seit wann, kann niemand wissen, hast trutzig Deinen Dienst verseh'n - und der ist echt beschissen. So schluckst Du Jahr um Jahr galant, was andere entbehren, ganz stoisch, wie ein Erdtrabant, und ohne Dich zu wehren. Woher kommt dieser Gleichmut nur, ganz ohne Seelenlast, trotz Tampons, Windeln, Kot-Lasur, nur ruhige Tonnen-Rast? Wie ein Idol stierst Du mich an, höhnisch grient Dein Schlund: "Ich bin Tonne, Du nur Mann, und das nicht ohne Grund: Wer hier zu mir gekommen ist, wird...
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Beiträge Drama

Michael Schmidt: Magie

- Überall sieht man sie heut wieder, diese Zauberer. In der Zeitung lest man sie, im Fernseher tun sie Wunder. Sogar in den Kirchen wird gezaubert, wird gesagt, dass man sich Warzen wegbeten oder doch zurückschrumpeln kann. Dämonen werden ausgetrieben, Pferde kuriert, Kamine gesegnet, aufdass sie nicht abbrennen oder so gefährlich für die Umwelt sein mögen. Ja, beim amerikanischen Präsidenten sitzen die Wunderkönner und segnen und besprechen und schauen die Zukunft. Dabei steht es schon bei den Propheten in der Schrift: 'Und will die Zauberer bei dir ausrotten, dass keine Zeichendeuter bei dir bleiben sollen.' Und trotzdem tun sie's alle....
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Beiträge Lyrik

Margit Heumann: jahreszeitenmagie

abralenzabra zitronenfalter auf schlittschuhen sausen in spiralen um die letzten eiszapfen. sonne tropft von den dachrinnen. der föhn jagt stadtansichten über den himmel. aus den landschaftsausblicken quillt frische erde. der gärtner vertikutiert das gehirn und macht den blick mehltaufrei. die oma hat neue gartenstühle gestrickt. auf der vogeltränke steht ein alter schlager kopf. socken und sandalen übernehmen das kommando, die strumpfhose geht ins exil. zwei liegen paaren sich auf der terrasse, wohl wissend, dass der vorhanghinter der gardine spechtet. mitten hinein in diese idylle schneien yetis und derwinter feiert fröhliche urständ. ohne ansehen der person frieren die eismänner sämtliche lenzattribute...
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Beiträge Prosa

Theobald O.J. Fuchs: Magie

Wir fahren alle Schritt, Kinder winken freundlichen Fahrern zu, freundliche Fahrer lächeln, die Sonne scheint, alle haben Lust auf ein Eis.Zauberhafte Raststättenwelt. Vier Euro für einen Espresso sind nicht zu viel verlangt, in der Kapelle kann man so herrlich zur Ruhe kommen. Gymnastik ist wichtig, keine Minute davon ist vergeudete Zeit.Die schöne Plastikrutsche, voll bunt, toll für die Kinder. Schade dass sie nicht ins Auto passt.Niemand ist zu laut, niemand zu schnell, wir stehen gerne an, hier ist auch kein Bargeld notwendig. Hier macht das Leben eine Pause, legt sogar die Hektik die Füße hoch. Wir alle machen jetzt eine...
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Beiträge Prosa

Daphne Elfenbein: Das Dachzimmer

Chimäre der Chimären Alles ist Chimäre (Salvador Dali) Vielleicht ist heute wirklich der vierte September, wie sie im Radio behaupten. Es ist Sonntag. Ein weiterer Tag wäre überflüssig. Im Rundfunk: Meinung und Bericht. Ich sitze im Dachzimmer, verschränke die Hände am Hinterkopf, überdenke alles. Von der Wohnküche im Erdgeschoss tönt Murmeln herauf, der sonntägliche Frühstückstisch, Kinderstimmen, Porzellan, Mundwerke wie Wasserläufe, selbst noch im Schlaf...  Unten auf der Straße ein Lastwagen mit hoher Geschwindigkeit, sodass die Fensterscheiben scheppern. Ich blättere im großen Buch, das seit Generationen unverrückbar auf demselben Tisch liegt, in demselben Dachzimmer, das meine Oma schon als junges Mädchen...
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