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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

Ruin und Wiederaufbau liegen dicht beieinander.
Ich möchte Sie schwitzen sehen. Ich sagte: Ich möchte Sie schwitzen sehen!
Isolation ist nicht gut für mich, ich möchte nicht auf einem Zitronenbaum sitzen

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Matt S. Bakausky: Tracking im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Mobiltelefon.Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,meine eigenen und die von meinem Mobiltelefon.Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,das an manchen Stellen meines Lebenswegeshunderte Spuren zu sehen waren.Besorgt fragte ich mein Mobiltelefon:"Was sind das für hunderte von Spuren? Ich dachte ich wäre alleine mit dir" Da antwortete es:"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde immer bei dir sein. Dort, wo du hunderte Spuren gesehen...
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Beiträge Glosse Prosa

Matt S. Bakausky: Bakauskys zehn Tipps zum erfolgreichen Daten

Viele meiner Freunde fragen mich, warum ich so erfolgreich beim Daten bin.  Ich bin der Date-Doktor in meinem Freundeskreis. Damit ich nicht jedes Mal alles erklären muss, habe ich heute zehn Regeln zusammengestellt, die mir geholfen haben. 1. Komme zehn bis 14 Minuten zu spät zum vereinbarten Termin. Das zeigt, dass du es nicht nötig hast und entspannt bist. 2. Bringe einen Block mit und mache dir Notizen. Das bekundet authentisches Interesse. 3. Auf keinen Fall in die Augen schauen, das wirkt aggressiv. Wenn möglich, auf den Boden schauen. Besser noch auf die Schuhe deines Gegenübers. 4. Rede am besten...
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: ohne Drachenfell

es war einmaldraußen im Erwachenzogen Glasfasern gen Südenich rutschte auf dem Vorjahreslaub hinterherverschluckte den Frostmit klopfendem Herzenein unbedeutender Corvusohne Drachenfellschnell jagte ich im ersten Lichtdeine Silbenals ich jedoch die Daten berührtehinterließen sie Bitesauf meiner Hautmein Körperschatten erbleichtezu Pfützen aus Sehnsuchtdeine Silben rastenwie Kometen ins Alluneinholbarfür einen unbedeutenden Ritterohne Drachenfell
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Homunkulus

die willkürliche Herstellungvon Menschen und Blumenauf chemischem Wegeist eine Möglichkeit im Systemin bizarrer Abstraktionwerden die Gebärden der Gesetzlichkeit aufgelöstwerden Muttersöhnchen erzeugtein realistisches Detailaus kläglichen Menschenschemendie digitale Körnungist merkwürdigdie Schwächlichkeitein Programmfehlerdie Liniengräben wie Ackerstreifenein Magnetder Lebensfunkedas Bewusstsein eine Matrixdie willkürliche Herstellungvon Menschen und Blumenauf chemischem Wegeist möglicherweisemerkwürdig
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Beiträge Lyrik

Jasper Nicolaisen: Wünsche meine Geschlechtsteile betreffend

Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären schöner.Nicht so faltig, nicht so schrumplig,nicht so picklig, nicht so klumpig .In Geruch und Aussehen weniger wie ein Döner. Ich wünschte, meine Geschlechtsteile wären hübscher.Nicht so mickrig, nicht so ranzig,Nicht so: Dödel, Eier, Haare zwanzig.Ich wünschte,meine Geschlechtsteile verdienten Designer-Schlüpfer. Ich bin der Natur deswegen gram.Was geizt sie mit Marmor, mit Seide?Ich empfinde nicht gerade Todesscham  Auch keine Sehnsucht nach einer Scheide.Nur sanfte Trauer. Ich hätte auch gerne mehr Geld.Pleite und blödes Gepimmel. Die gottlose Unvollkommenheit der Welt.
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Beiträge Prosa

Christian Knieps: Der heimlich Herrschende der Welt

Daten gibt es wohl schon immer, seitdem es strukturiert denkende Menschen gibt. Aufgezeichnet sind diese Daten, spätestens seit dem Imperium der Fugger, wichtige Waffen auf dem Schlachtfeld der Mächte - und sie haben längst die allumfassende Macht übernommen. Selbst die modernsten Waffen - ob konventionell oder angeblich intelligent - werden von Daten gesteuert. Der Shift vom Machtzentrum aus der physischen in die virtuelle Welt ist bereits abgeschlossen; jetzt geht es der Macht im Hintergrund nur noch um die Manifestierung ihres universellen Anspruchs. Zuweilen könnte man auf den Gedanken kommen, dass der Mensch doch die Gefahr sehen, riechen oder schmecken sollte...
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Beiträge Erzählung Prosa

Andii Weber: Daten

Meine Armbanduhr zeigt 17:08 Uhr an, der Bus ist bereits zwei Minuten zu spät. Der Bahnhofsvorplatz wirkt übersichtlich: Eine Bushalteschleife, ein etwas in die Jahre gekommener Gasthof und irgendwo den Hügel hinunter die große Sehenswürdigkeit: Eine Pyramide aus Trinkgläsern, aufgestellt von der örtlichen Glasfabrik, um sich einen Platz im Guinnessbuch zu sichern. Über die Jahre sind mehr als ein paar dieser Gläser durch bloße Langeweile zersprungen, jetzt hat diese Dorf-Monstranz Löcher und Mäkel und sieht eher traurig als repräsentativ aus. Ich schaue noch einmal auf den Busfahrplan; Abfahrt 6 nach, stimmt schon. Und sicherlich ist in den letzten 10 Minuten...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Daten

Datenund Datenspeicherung Datenund Datenfluss Datenund Datenmißbrauch Datenkaufund Datenklau Daten nehmenihren Lauf Du Pass aufPass auf.
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Big Data

DatenDatenDaten Die dichverraten Registriertund analysiert Du Deine VorliebenDein VerhaltenDeine Muster Registriertund analysiert DuAls gläserner Kunde Der lebtund konsumiert.
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Beiträge Lyrik

Blumenleere: & now we need some body that’s gonna remind us …

heikel & verborgen. die daten, die wir meinen & nicht zu kennen behaupten. irrefuehrungen in einem labyrinth aus korrupten informationen. wo dein herz die panik kuesst. ach, wer weisz bescheid, ueber deine eskapaden, damals, heute morgen? privatsphaere sabotiert, explodiert, ihre truemmer durchs netz verteilt an haushalte mit emporkeimenden tentakeln … jawohl!: servus, miteinander – hier jetzt grueszt der all-bot! das algorithmische manifest einer fremden aera verheiszt niederschwelligen zugang, verheimlicht suchtpotenziale, selbstmorde auf raten – wir obskuren transistoren oder sonstwelchen elemente gleich sich schaltender &, analog, bunt schillernde differenzen (ausgefallen anmutende variationen der oberflaeche, darunter, verwesend & fataler: morbus …!) vorgaukelnder...
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Beiträge Monolog Prosa

Katrin Rauch: Beichte

Ich letztens so: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. und der Pfarrer so: Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seiner Barmherzigkeit. Amen. und ich so: Ich bin nicht ganz so sicher, ob ich das richtig mache. Meine letzte Beichte ist schon ein bisschen aus… Aber ich glaube, man sagt sowas wie: Ich bekenne vor Gott, dass ich folgende Sünden begangen habe: Ich habe mal bei einer Senftube in der Mitte draufgedrückt statt hinten. Ich habe mit der Knopfleiste der Decke beim Gesicht geschlafen. Ich habe einmal eine Tasse...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: WAANSWU

Gestern, als wir gierig die Gezeitenleckten, die wie Lava aus demTropfstein brachen und uns in der Archewiederfanden WAANSWU nicht sicherwelches Tier es über den Randder Klippe schafft, die Weltglich einem Friedhofder verwaisten Kuscheltieredie mit ihren Kulleraugen traurigschauen. Hast du schon einmalden Friedhof der Kuscheltiere gesehen? Also man gräbt ein Loch, mindestensein paar Meter tief, Filmangabe hierP18 und nimmt ein wenig Löschkalktrocken Korngröße extrafeinmal Moor der kleinen Götterich meine F*… was ich dort zu sehen bekamdas war definitiv ein Horrorfilm Anmerkung: Das Gedicht wurde von dem gleichnamigen Bild WAANSWU von Jaroslav Serpan inspiriert.
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: INDUSTRIEBAUERN

(Blankosonett) das Feld liegt brach und schweigt im engen Raumdem Leben nach, das von den Wänden blättertwie Scheinabraum der toten Außenkippemit dem Ergebnis schwerer Arbeitsgänge sitzt man zu Tisch und faltet seine Griffelim Glauben, dass jetzt alles besser wirdzum Erntedank gibt es ein Luftgemischmit Staub dosiert, damit die Augen brennen jetzt zuckt der Nerv ganz aufgeregt und spastischmit der Tendenz sich weiter zu entfaltenwird Sitzfleisch tagelang gut angemästet plus Tierversuch: Tablettenresistenzenvom hohlen Geisteszustand ganz zu schweigendass sich so manche selbst für Götter halten… Das Gedicht wurde von dem gleichnamigen Bild INDUSTRIEBAUERN von Georg Scholz inspiriert.
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: das Ende der Wünsche

Lächelnd wartendein Hauseine milde Kathedralegefüllt mit Enttäuschungder Duft flimmernder Blätterim moorigen Morgentaugebiert nur Übelkeitauf den Lippenmüder Mohnder nichts verändern kann Lächelnd wartenlange Tagedie Gedanken gefüllt mit Garnichtsdein feuchter Leibflattert nicht mehr so jungunter deiner Frauein Nagelbettdas Schweigen der Münderein letzter kleiner Toddie Krone der Kirschbäumedornenreichin den Gipfelnein ferner Traumunbesteigbardie Felder blutrotnett gewelltin Schnaps getaucht Lächelnd wartenlange Nächtein der Buchtruft eine goldene Glockenach dirdu lauschtden alten Klängenals es das Glück noch gabda war ihr Duft die Sonnenunschleichen Schatten ins Geläuthauchen leiseunentrinnbardas Ende der Wünschein deine Gedanken nicht mehr langeLächelnd warten
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Beiträge Prosa

Matt S. Bakausky: Babel 2.0

Auf einem Mülleimer in der Fußgängerzone steht ein bärtiger Mann und ruft: "Das Ende ist nah! Das Erschaffen der künstlichen allgemeinen Intelligenz ist der zweite Turmbau zu Babel! Es ist unsere zweite Vertreibung aus dem Paradies! Es ist unser Ende! Aufsichtsräte von OpenAI wollen die Firma plattmachen, bevor es zu spät ist! Sie sind sich ihrer Schuld bewusst! Das ist das Ende unserer Existenz als Menschen! Es bleibt nicht mehr viel Zeit! Experten schätzen, dass uns noch sieben Monate bleiben! Finde jetzt zu Jesus Christus, bevor es zu spät ist! Der Papst spricht von einer aufkommenden technologischen Diktatur! Nur Jesus...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Wir sind alle Zeugen

es sind Bilderwelche dich verfolgenfestgebrannt auf einem Negativaus digitalenZwischenräumen gestochen scharfin HD-Qualität hier habt ihreinen Ort wie jeden plus Kainder hat seinen Brudererschlagen auf einem Feldgleich hinterm Gebüsch mit der verödetenGleichgültigkeit eines Males
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Fragen

Wer sagtwas Sünde ist? Wer klagtund prangert an? Wer wirftden ersten Stein? Wer sündigtwirklich?
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Unerwünscht

Nichterwünscht Falle ichaus der Rolle (?) Bin ichein anderer (?) Passenicht hinein Denen ichnicht passe Sie werfenden ersten Stein.
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Treibstoff zum Feuern

Masse ist gleich Treibstoff zum Verfeuern in deren Mittelpunktein junger Mensch am Anfang seines Lebens steht als hätte erA) keine andere Möglichkeit und B) die rote Pille bereits jetztgeschluckt - K E R N B O T S C H A F T: Macht zur Wahrheit oder Mut zum Wissen wenn die Wimpernausgerissen neben den Schrecken des Alltags wintern…
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Bauhaussiedlung Dessau

Terzinen Beharrlich mied ich jene SiedlungsstraßenMit ihren glatten, seelenlosen Bauten,Die vor der Stadt sich in die Felder fraßen Und ewig weiß und gleich und fremd ausschauten,So dass sich alle, die das Schöne lieben,Allein beim Abbild vor dem Ganzen grauten. Doch jüngst hat mich der Zufall hingetrieben,Ich staunte sehr und muss die Siedler loben:Dank euch ist wenig, wie es war, geblieben. Statt Fensterbänder, schwarz und abgehoben,Sah ich beglückt die goldnen Dekosprossen.Auch saßen jene einstmals zu weit oben Und hatten so der Siedler Blick verdrossenAuf Nachbars Gartenzwerg und Hütchenfichte,Den sie nun auf dem Bette noch genossen. Das Monotone machte man zunichteMit Dämmungsklinker-...
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