Michael Schmidt: Wuiser und das Wandern

– Wo wird denn der Professor Wuiser sein?

– Warum?

– Weil er nicht da ist.

– Mei, wird er halt wahrscheinlich wo hingegangen sein.

– Ja, bestimmt. Bestimmt ist er irgendwo hingegangen. Weil daheim ist er nicht. Aber wundern tut mich das auch nicht, zumindest nicht direkt, dass er wahrscheinlich wo hingegangen ist. Der Herr Wuiser ist ja so gut wie andauernd unterwegs. Gut, wär ich auch an seiner Stelle. Ich meine, wenn ich in seiner Zwölfquadratmeterwohnung da droben hausen müsst. Da würd ich auch andauernd woanders hingehen. Aber der Professor Wuiser ist ja gerade auch darum andauernd unterwegs, weil er das im Blut hat. Der stammt ja aus einer Familie von Wanderern. Was sag ich, aus einer ganzen Dynastie! Aus einer uralten! Weil was viele gar nicht wissen, ist, dass ein Urururahne vom Professor Wuiser sogar die Völkerwanderung ausgelöst hat.

– Was Sie nicht sagen!

– Ja, wenn ich’s Ihnen doch sage! Die Völkerwanderung! Die war eigentlich als Tagesausflug geplant. Ist dann aber irgendwie eskaliert. So was ist ja in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellbar. Heute schnaufen sie schon, wenn sie nicht Schlag Mittag auf einer Berghütte sind. Zum Einkehren. Die immer mit ihrem Einkehren! Und wenn sie Pech haben, setzen sie ihnen ein paar ranzige Pommfritz vor oder einen alten Leberkäs oder einen Fingerhut voll Kaffee und ganz am Ende dann eine Rechnung von 80 Euro. Aber wer hätt sich das während der Völkerwanderung schon leisten können. Die haben ja selber nichts gehabt! Was haben die denn früher generell gehabt! Nichts! Und darum, hat der Professor Wuiser gesagt, geht er grundsätzlich nie auf eine Berghütte rauf. Ja, nicht mal auf einen Berg! Sondern immer ganz weit außen rum. Oder wenn es einen Nebel gibt. Wie letztes Mal. Wie der Herr Wuiser den gesehen hat, ist er auch ganz einfach um den herum gegangen. Weil es angeblich die Berge und die Nebel gewesen sind, sagt er, die seinen Urahn mit der ganzen Völkerwanderungs-Combo so in die Irre geführt haben. Aber am Ende, ganz am Ende, sind sie halt doch bei Rom drunten ausgekommen. Zum Glück! Weil sonst wär am Ende – und da mein ich jetzt tatsächlich ganz, ganz am Ende – sonst wär da noch irgendwas passiert, bei dieser Völkerwanderung da. Sonst hätte das noch was werden können, gell.

Jörg Hilse: Mecklenburger Esoterik

Spiritualität,
dat is man schön!
Secht sich der Fiete.
Sieht ne Buddel Korn da stehn,
nimmt drei vier Schluck
und fühlt sich schnell,
man so richtig spirituell.

Doch Fietes Frau sofort, die Ruth,
die schimpt wenn Fiete supen tut.
Se keift und zetert ganz gehörig,
dat Fietes Hang zur Esoterik,
stets abrupt endet.
Wie, genau!
Durch Einspruch seiner Ehefrau.

Drum, Männer von Meck-Pomm bis Bayern
achtet bitte stets beim Feiern,
dat mit dem Alkohol,
dat bleibt im Rahmen!
Fürs Yin und Yang
mit Herzensdamen.

Katrin Rauch:Schlager

Jacques Prevert: Je suis comme je suis

Je suis comme je suis
Je suis faite comme ça
Quand j’ai envie de rire
Oui je ris aux éclats
J’aime celui qui m’aime
Est-ce ma faute à moi
Si ce n’est pas le même
Que j’aime à chaque fois
Je suis comme je suis
Je suis faite comme ça
Que voulez-vous de plus
Que voulez-vous de moi

Je suis faite pour plaire
Et n’y puis rien changer
Mes talons sont trop hauts
Ma taille trop cambrée
Mes seins beaucoup trop durs
Et mes yeux trop cernés
Et puis après
Qu’est-ce que ça peut vous faire
Je suis comme je suis
Je plais à qui je plais

Qu’est-ce que ça peut vous faire
Ce qui m’est arrivé
Oui j’ai aimé quelqu’un
Oui quelqu’un m’a aimée
Comme les enfants qui s’aiment
Simplement savent aimer
Aimer aimer
Pourquoi me questionner
Je suis là pour vous plaire
Et n’y puis rien changer

Claus Caraut: Geang as Dirndl auf die Walz

Geang as Dirndl auf die Walz
Kam a flotter Bua und sprach sie oo.
Schlug sie ihm den Kopf vom Hals
Holarü didüdi jodijü
Denn sie war bei der Antifoo.

Wor as Dirndl in der Stadt
Holarü didüdi jodijü
Kam a fescher Bursch und fasst sie oo
Tritt as Dirndl ihm den Schädl platt
Holarü didüdi jodijü
Sie fand, er verdient es so.

Kam die Polizei mit viel Trara
Holarü didüdi jodijü
Wollt as Dirndl eifanga
Sprach as Dirndl: bin scho da
Rattataa tatata tatataa
und eröffnete das Feuer

S Dirndl schießt und Bulle schreit
Holarü didüdi jodijü
Lässt sich niemals unterkriegen.
Wünscht uns eine schöne Zeit
Holarü didüdi jodijü
beim das Patriarchat besiegen.

Fitzgerald Kusz: lüngbeidl

di uhrn gängä rüggwädds
ä minuddn houd sechzg schdundn
di sunnä gäihd im wesdn auf
und im osdn gäihds widdä undä
am dooch scheind dä mond
und in dä nachd scheind di sunnä
dä himml is undn
und di erdn is oom
di wolkn hamm fesdn buudn
undä ihre fäiß
und di berch fläing dävoo
iich laaf aff mei händ
und wink mid mei fäiß:
morng is aa numall ä nachd!