ChatGPT feat. Ned F. McCowski: Wandern

Ich stehe am Fuße eines Berges und blicke auf die wunderschöne Landschaft. Die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau. Ich atme tief ein und aus, spüre die frische Luft in meinen Lungen und das Gras unter meinen Füßen. Dies ist das Wandern, das ich liebe.

Ich erinnere mich an einen Winter, als ich mit meinen Kommilitonen einen kleinen Spaziergang machte. Wir kamen auf den Wintermarkt und dort gab es Feuerzangenbowle. Ich hatte es noch nie zuvor probiert, aber es schmeckte eigentlich ganz gut. Wir tranken Runde um Runde, bis wir nur noch zu dritt waren. Ich hatte kein Geld mehr, aber ich lieh mir noch etwas aus, um ein weiteres Getränk zu kaufen.

Später erinnerte ich mich daran, dass ich ein Bewerbungsgespräch bei einem Callcenter hatte. Als ich ankam, war ich schon mit ein paar anderen Bewerbern im Raum. Wir bekamen eine Führung durch die Etage und wurden dann in einen Raum gebracht, in dem ein Computer mit Headset stand. Wir sollten unseren ersten Anruf tätigen.

Ich nahm Platz hinter dem Computer und wartete, während der erste Bewerber das Gespräch führte. Dann war ich dran und ich las den Text ab, freundlich und höflich, wie es mir gesagt wurde. Das Thema war ein Katalog und die enthaltenen Marken. Am Ende des Gesprächs klopfte mir der Mitarbeiter auf die Schulter und sagte, dass ich eine große Zukunft in dem Unternehmen hätte.

Aber dann wurde mir plötzlich übel und ich musste mich übergeben. Ich bekam den Job letztendlich nicht, aber ich habe daraus gelernt und seitdem nie wieder Feuerzangenbowle getrunken.

Jetzt stehe ich hier auf diesem Berg und ich bin dankbar für diese Erfahrung. Es erinnert mich daran, dass man manchmal Fehler macht, aber dass man daraus lernen und wachsen kann. Und jetzt genieße ich das Wandern, das mich daran erinnert, wie schön das Leben sein kann, wenn man es einfach nur genießt.

Miriam Gil: Das Monster und der Froschkönig

Am Wasser fühl ich mich wohl und frei und geborgen.
An Seen und Flüssen will ich sein.
Dort fühl ich mich wohl und sorgenfrei.

Naja was heißt schon ganz ohne Sorgen?!

An Brunnen bleib ich gerne stehen und betrachte die schimmernden Cent Stücke, welche Passanten in Hoffnung auf das große Glück im Wasser versenkten.

Ich mag es, wenn Wasserfälle platschen – in Matschpfützen und Regenwasser mit meinen Gummischuhen auf dem Weg zum Briefkasten patschen

Auch Tiere und Pflanzen am Wasser liebe ich sehr
Trauerweiden sind meine Lieblingsbäume sie streicheln mich mit ihren Ästen behutsam
Sitze ich an ihren Füßen und hab es gerade ganz unfassbar schwer.

Frösche quaken und Mücken schwirren
Wie kann man sich in solch einer Umgebung schon richtig irren?
Das Wasser ist klar
Gedanken sind es auch

Ebenso wird die Welt unter Wasser ganz anders wahr:
Sirenen und Piraten
Fische bunt – groß – die sonderbarsten und schönsten verschiedenen Arten!

Doch quälen mich Monster und gar Dämonen
Will es erzählen und Niemand verschonen.
Erblick ich einen Abgrund er zieht mich an
Seh ich tiefes Wasser will ich reinspringen obwohl ich doch gar nicht gut schwimmen kann.

Will oft in meinem schwarzen Schatten verschwimmen der sich beim Schwimmen ganz unter mir auftut

Es gibt Piranhas in Seen also seid auf der Hut.

Das Monster bin ich und ja das ist ganz klar
Der Froschkönig spielt unten am Seegrund die Mundharmonika
Aus Langeweile und Trott spielt er immer das selbe traurige Lied

Die Muscheln sie speien Perlen und singen dazu folgendes Lied:

„All of your demons will wither away
Ecstasy comes and they cannot stay
You′ll understand when you come my way
Coz all of my demons have withered away

All of your demons will wither away
Ecstasy comes and they cannot stay
You’ll understand when you come my way
Coz all of my demons have withered away
All of my demons have withered away“

Ihr Dämonen verschwindet ich mag euch nicht mehr

Ich bin und bleibe stärker – ich bin euer Herr.

Liedtext Ausschnitt Fatboy Slim „Demons“ (ft. Macy Gray)

ChatGPT feat. Ned F. McCowski: Reisen

Es war eine kalte Dezembernacht und das kleine Städtchen war voller Menschen, die sich auf dem Wintermarkt tummelten. Doch etwas war anders in dieser Nacht. Unheimliche Geräusche ertönten aus den dunklen Ecken und seltsame Schatten huschten über die Straßen.

Die Menschen spürten die Präsenz der Monster, die sich in der Dunkelheit versteckten, aber niemand sprach darüber. Sie gingen einfach weiter, als wäre nichts geschehen.

Unter den Menschen waren auch drei Freunde, die beschlossen hatten, einen Weihnachtsspaziergang zu machen und sich auf dem Markt eine Feuerzangenbowle zu gönnen. Doch sie ahnten nicht, dass sie in große Gefahr geraten waren.

Als sie ihre Bowlen tranken, bemerkten sie, dass immer mehr Menschen verschwanden. Die Freunde machten sich Sorgen, aber sie dachten, dass die Leute einfach nach Hause gegangen waren.

Doch als sie zu dritt übrig blieben und einer von ihnen kein Geld mehr hatte, beschloss er, ein Bewerbungsgespräch bei einem Callcenter für Meinungsforschung zu besuchen. Er hoffte, schnell etwas Geld zu verdienen, um sich noch ein paar Bowlen leisten zu können.

Als er im Callcenter ankam, war er überrascht, dass auch andere Bewerber da waren. Sie wurden in einen Raum geführt, wo sie einen Computer mit einem Headset vorfanden. Sie sollten ihre erste Umfrage durchführen und dabei freundlich und höflich bleiben.

Der betrunkenen Bewerber war nervös, aber er gab sein Bestes und las seinen Text ab. Er fragte nach Marken und ob sie empfehlenswert seien. Nach einer Weile war das Gespräch endlich vorbei und der Mitarbeiter der Firma klopfte ihm auf die Schulter und lobte ihn für seine freundliche und höfliche Art.

Doch als der Bewerber auf die Toilette ging, um sich zu übergeben, spürte er die Augen eines Monsters auf sich gerichtet. Es hatte ihn die ganze Zeit beobachtet und wollte ihn angreifen. Aber er entkam knapp und kehrte zu seinen Freunden zurück.

Sie beschlossen, den Wintermarkt zu verlassen und nach Hause zu gehen. Doch auf dem Weg trafen sie auf mehrere Monster, die ihnen den Weg versperrten. Die Freunde waren in großer Gefahr, aber sie kämpften mutig gegen die Monster und konnten schließlich entkommen.

Seitdem haben sie nie wieder Feuerzangenbowle getrunken und haben gelernt, dass man vorsichtig sein muss, wenn man sich auf dunklen Straßen in der Nacht bewegt. Die Monster lauern überall und man weiß nie, wann sie zuschlagen werden.

Jeanette Hecker: Abgefahren

So bescheiden wie Freddy von „Queen“ einst im Lied „bicycle race“ schrieb: „Ich möchte nicht der Präsident der Vereinigten Staaten werden, sondern nur mein Rad besteigen“, sogleich erging es mir.
Kein Geld der Welt, kein Mann oder Traumjob hätten mich länger im schönen Frankenland halten können.
Zwar habe ich mich gerade erst wieder frisch von ihm einsaugen lassen, doch reichte es mir auch schon wieder!
Ich kam von einer achtmonatigen Reise zurück- einmal um den Globus. Als junge, neugierige, aber klar auch – naive Frau – war ich offen gegenüber den Gefahren, die die Welt so birgt.
Ganz klassisch mit dem Rucksack auf dem Rücken geschnallt, machte ich mich damals von der Provinz- ich rede hier von meiner Heimatstadt Weißenburg- unter anderem auf nach Asien, Australien, und in die USA- mit Bus, Bahn und ja, ich muss gestehen- natürlich auch mit dem Flugzeug!
Die gesammelten Eindrücke prägten mich so stark, sodass die Rückkehr nach Deutschland einschneidender wurde, als ich mir das vorgestellt hatte.
Selbst der Umzug nach Nürnberg, der wenigstens eine weitere Veränderung darstellen sollte, konnte mich nicht von der Tristesse bewahren.
Das Wetter, die zurückgezogenen, wortkargen Franken, die zwar vertraute, aber dennoch harte deutsche Sprache. All das verschlang mich förmlich. Doch ich ahnte bereits, nein, ich wusste es: „Alles Glück steckt im Wandel- also auf zu neuen Abenteuern!“
Das Verlangen wieder auszubrechen wurde unaufhaltsam, der Drang ungebunden oder wie man doch so schön sagt „frei – zu – sein“, die Sehnsucht, meine Sucht nach „mehr“, wurde täglich größer.
Ich wollte nur eines: wieder raus! Nicht irgendwohin, nein, mein Ziel war gesetzt: PORTO, wortwörtlich „Hafen“, das sollte es diesmal sein!
PORTO, an der Küste des kalten Atlantiks- Surfers Paradies – am Ende Europas!
Ja, so stellte ich es mir vor:
braun gebrannte Wassersportler, den Wind um die Nase wehen lassen, schweren, dunkelroten Wein an lauen Sommerabenden genießen, der Sprache lauschen.
Ich wollte das Leben dort einatmen!
Das alles sollte auch erreicht werden: mit wenig Geld und viel Körpereinsatz.
Ein Auto hatte ich keines, fliegen behagte mir lange nicht mehr und öffentliche Verkehrsmittel wollte ich nicht nutzen.
Zum Laufen war ich schlicht zu ungeduldig.
Klar, da blieb nur eines: strampeln, in die Pedale steigen – bis, ja bis, die Oberschenkel schreien!
Und das taten sie, und zwar beizeiten- kein Wunder bei dem Gestell!
Die bunten Sticker aus vergangenen Tagen verliehen dem Radrahmen etwas „punkiges“- die angerostete Kette und die stockende Gangschaltung wahrscheinlich auch.
Gut, mag sein. Doch: keine Zeit zum Überlegen. Das wird schon! Auf Geht´s los geht’s! „Herkules“ lässt sich auch in Frankreich richtet und: der Sommer wartet nicht!
War ich zu sturköpfig, war ich zu eigensinnig, egoistisch oder gar größenwahnsinnig?
Diese Gedanken gingen mir oft durch den Kopf beim Abschied von vertrauten Menschen.
Doch wie ich bereits erfahren hatte:
Schranken baut man sich selbst- sie beginnen im Kopf. Sie zu sprengen ist ein Akt in unzähligen Teilen.
Und so traute ich mich abermals die vielen Hindernisse – inner- und außerhalb meiner selbst, zu überschreiten. Mal zaghaft, mal mutig- egal, ich tat es!
Trotzdem, es in Europa keine Grenzen mehr gibt, war es dennoch stets aufregend zu wissen in ein anderes Land – wortwörtlich – einzutreten.
Die erste Zone, die ich gepäckbeladen überfahren hatte, war die deutsch- schweizerische.
Spätestens die Lebensmittelpreise verrieten mir, dass in der Schweiz ein anderes Lüftchen weht.
Durch meine Arbeit in der „Heilerziehungspflege“ und zugegebenermaßen auch durch meinen recht einfachen und sparsamen Lebensstil, hatte ich doch in Deutschland einige Euros für die kommenden Monate beiseitelegen können.
Gemeinsames Kochen und anschließendes Essen spart nicht nur Geld und Ressourcen, sondern Menschen auch verbindet, war das immer wieder ein willkommener „Eisbrecher“, egal in welchem Land.
Beim Schnippeln, Brutzeln und Schmatzen entdeckte ich Vorlieben und Gemeinsamkeiten- gut, manchmal auch nicht :).
Der Besuch eines „Wagenplatzes“ in Basel, einem Ort, an dem Menschen unkonventionell in Bauwägen, Caravans oder ähnlichen mobilen Unterkünften leben, hat mich nicht nur deshalb nachhaltig geprägt.
Zwar sind Nudeln mit Tomatensoße aus der Dose einladend für Radsportler, doch waren sie nicht der einzige Grund warum ich mit Joseph und Esther, die ursprünglich aus Litauen kommen, heute noch Kontakt halte.
Die unkomplizierte und gastfreundliche Art und ihre Anteilnahme sowie Begeisterung an der Tour, ließen sie mich sofort ins Herz schließen.
Für einige Tage fand ich auf dem doch ziemlich grauen Fleckchen Erde, zwischen Holzpaletten und ausgedienten Metallgestellen, Ruhe.
Genug Ruhe um ein Buch zu lesen, ausreichend Ruhe um im „Schlafbauwagen“ mit riesigen Fenster, die Sterne bewundern zu können und meinen belasteten Körper durch vermehrten Schlaf zu stärken.
Na, und der Geruch des verbrannten Schokoladenkuchens, den Esther zum Nachtisch zaubern wollte, der steigt mir jetzt noch in die Nase.
Geschmeckt hat er trotzdem, denn Liebe geht durch den Magen! Da spielt der schweizer Lebensmittelpreis auch keine Rolle mehr!
Die Zeit in Frankreich war atemberaubend!
Einen monatlang verspürte ich die angenehme Hitze der sanften Sonne auf meiner spanischen Herkunft anmutenden Haut.
Oktober, ein Monat nach der Abreise: ein besserer Zeitpunkt zum Radeln kann kaum gewählt werden.
Besonders war nun: Ich war das erste Mal allein unterwegs.
Die beiden Jungs, die mich bis dahin begleiteten, hatten sich aus unterschiedlichen Gründen verabschiedet.
Ich genoß die Einsamkeit!
Nach der Trennung von meinen Kumpanen schlief ich nun statt im Plastik- unter´m Himmelszelt.
Ganz im Vertrauen nicht von Tieren angeknabbert oder von „Nachteulen“ verjagt zu werden.
Warum nicht? Ein schöner Tausch!
Doch um den Kontakt zu inspirierenden und hilfsbereiten Menschen kam ich nicht drum rum.
Oft wurde ich eingeladen- zu Reis mit gegrilltem Gemüse; Käse und Brot.
Mir wurden ausrangierte Jeanshosen geschenkt und nicht zu wenig war die ein oder andere Party oder Studentenfete drin.
Ich freute mich über das Angebot einer herrlichen Dusche, noch mehr über den Genuss eines Bades.
Einmal gab es eine Tangostunde gratis- das war neu für mich!
Argentinische Klänge im Süden Frankreichs…
Doch wo das eine endet, wird was Neues beginnen:
Dementsprechend stolz war ich, als ich endlich das marinblaue „España- Schild“ mit den 12 gelben Sternen auf dem Hügel Kataloniens abfotografierte. (Phare du cap Cerbere)
Ein Bild, für das ich keine Kamera gebraucht hätte: es hat sich auch so in mein Gedächtnis eingebrannt!
Die Wochen an der Küste, die ich großteils mit zwei Freundinnen aus Deutschland dort verbrachte, waren wiederum für sich lebendig:
Diesmal machte ich die Erfahrung mit zwei Frauen in einem Zelt zu schlafen.
Ich genoß es „unser gemeinsames Frühstück“ jeden Morgen zu zelebrieren: was hieß: Haferbrei mit Obst zuzubereiten und „unsere“ Musik aus der „Boombox“ abzuspielen während vor uns die Sonne ihr schüchternes Gesicht zu zeigen begann.
Das Rauschen des Meeres in der Nacht streichelt noch immer meine Ohren. Angenehmer als das Schnarchen unter der Plane. Und ja, auch die Gefährtinnen!!, ungewaschen, können riechen.
Es war sicher nicht nur der Geruch, doch Hunger, Hitze und Anstrengung machten mir irgendwann doch zu schaffen.
Ich war mürbe geworden, nicht mehr trittsicher genug.
Ausgelaugt- mehr als ich mir eingestehen wollte!
Die tägliche Suche nach einem Schlafplatz, die Pflege des Körpers- oft öffentlich unter der Stranddusche- die Auseinandersetzung mit und in einer anderen Sprache- erschöpfte mich auf Dauer, zwang mich in die geschundenen Knie.
Bitter, war ich doch so euphorisch gestartet, hatte ich doch so viel Energie und Beistand während all der Zeit mitbekommen.
Doch es half nichts!
Wehmütig ließ ich meinen treuen Begleiter letztendlich in Valencia stehen. Nach 2.000 km war Schluss!
Halt! Nicht ganz!
Ob ich doch noch einen Weg nach Porto gefunden habe oder ob ich kleinlaut zurück nach Nürnberg gereist bin?
Das steht auf einem anderem Blatt…
Und trotzdem weiß ich nun:
„Ich möchte mein Fahrrad besteigen, ich möchte damit fahren wohin ich will“ – Grenzen überschreiten, ich kann mir vorstellen was Freddy damit meinte!

Michael Schmidt: Wuiser und die Esoterik

„Also, ich find, wenn Steine ungesund wären, dann dürften sie auch gar nicht verkauft werden. Allein schon wegen der EU. Die hätt ja das Steineverkaufen dann schon längst verboten. Aber im Gegenteil: Wo man hinschaut, verkaufen sich Steine wie die warmen Semmeln. In den Geschäften und im Internet drin. Die wissen schon gar nicht mehr, wo sie alle die Steine hernehmen sollen, um die sie angefragt werden. Letztes Mal steh ich auch wieder neben so einer: Ja, sie nimmt den hier für den Rücken, den da gegen die Falten und die zwei da noch für die Motivation. Am gefragtesten aber sind derzeit diejenigen Steine, die fürs Geld gut sind und gegen die Inflation. Die legt man sich in den Geldbeutel, damit die Scheine nie ausgehen. Und weil der Nachschub für solche Steine gerade wie alles halt mit den Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat, haben sie beim Professor Wuiser angefragt. Ob der da nicht ein Mittel weiß. Weil der Professor Wuiser, der ist da ja auch Experte. Der hat ja die Alchemie studiert. Das wird in der heutigen Zeit gar nicht mehr zum Studieren angeboten, die Alchemie. Aber der Herr Wuiser hat’s noch gehabt. Da sieht man mal wieder, wie die Zeit vergeht. Jedenfalls ist der Professor Wuiser dann mal eines schönen Tages gekommen und hat ihnen einen ganzen Haufen von den Steinen gebracht, die gut sind für den Geldbeutel. Und wie sie sich gefreut haben! Den ganzen Haufen haben sie gleich genommen, bis auf das letzte Brösel. Das muss eine richtige Sensation gewesen sein. Vor ein paar Tagen hab ich den Herrn Wuiser eh wieder in der Metzgerei drin gesehen. Da hab ich ihn mal darauf angesprochen. Ob das wirklich wissenschaftlich bewiesen ist mit den Steinen da. Sagt er: Ja, absolut erwiesen ist das. Und ob die Steine tatsächlich gut für den Geldbeutel sind? Hat er ebenfalls ja gesagt. Und dass er mich auch nicht angelogen hat und es echt funktioniert, hab ich allein schon daran gesehen, dass der Herr Wuiser sich in der Metzgerei drin gleich einen ganzen Ziegel Leberkäs mitgenommen hat. Mit der Bemerkung, dass das Geld derzeit überhaupt gar keine Rolle für ihn spielt. Das war dann der Beweis, gell.“

blumenleere: stabilität



immer wieder nieder, mit dieser buerokratie!

steht auch im letzten, eher uebergangsweise konzipierten quasi noterlass; ja, ueber zweihundert dicht bedruckte seiten, die buchstaben gleich emsig arbeitenden ameisen, & siebenhundertsiebundzwanzig aufeinander verweisende paragraphen sprechen eindeutig eine juristisch ausgesprochen versierte, maechtige sprache, wenngleich keine klare, da zum besseren verstaendnis etliche nachschlagewerke vonnoeten seien – o, du liest doch da nicht gar etwa kritik …? stellt sich halt blosz die frage, wohin wenden, mit einem entsprechend ausgefuellten antrag beziehungsweise woher, nur, kriegt man seinen fuers weitere prozedere dringend erforderlichen bescheid, naemlich tatsaechlich wirklich ausdruecklich berechtigt zu sein, die notwendigen formulare zu verlangen, um sich ganz hinten an der langen schlange anstellen zu duerfen, die in ein momentan leider nicht besetztes buero muendet, das normalerweise dafuer gedacht waere, anregungen fuer strukturelle modifikationen anzunehmen & dieselben daraufhin zur sicherheit erst mal ein paar jaehrchen im keller einzulagern, bis sie ueberarbeitet werden muessten, damit sie noch bedeutung zeitigen koennten.

immer wieder nieder, mit dieser bürokratie!

steht auch im letzten, eher übergangsweise konzipierten, quasi nooot-erlass: ja, über zweihundert dicht bedruckte seiten, die buchstaben gleich emsig arbeitenden ameisen und siebenhundertsiebundzwanzig aufeinander verweisende paragraphen sprechen eindeutig eine juristisch ausgesprochen versierte, mächtige sprache, wenngleich keine klare, da zum besseren verständnis etliche nachschlagewerke vonnöten seien.

oh.

du liest doch da nicht gar etwa kritik?

stellt sich halt bloß die frage wohin wenden mit einem entsprechend ausgefüllten antrag, beziehungsweise woher nur kriegt man seinen fürs weitere prozedere dringend erforderlichen bescheid, nämlich tatsächlich wirklich ausdrücklich berechtigt zu sein die notwendigen formulare zu verlangen, um sich ganz hinten an der langen schlange anstellen zu dürfen, die in ein momentan leider nicht besetztes büro mündet, das normalerweise dafür gedacht wäre, anregungen für strukturelle modifikationen anzunehmen und dieselben daraufhin zur sicherheit erst mal ein paar jährchen im keller einzulagern, bis sie überarbeitet werden müssten damit sie noch bedeutung zeitigen könnten.

Katrin Rauch: Bodenstudien und Bier

oder: Meine Wege führen nicht nach Rom und auch sonst nirgends hin. Sie führen zu Boden.

  • Boden gewinnen
    • Herzlichen Glückwunsch, du hast Boden gewonnen.
    • Zwei Quadratmeter sakrale Erde, zwanzigtausend Quadratzentimeter, zwei Millionen Quadratmillimeter.
    • Das sind scheiß viele Quadratmillimeter, die hast du dir redlich verdient.
    • Du hast Boden gewonnen, das große Los gezogen, den Jackpot geknackt, a maasn host ghobt, Fortuna war auf deiner Seite.
    • Oder hast du geschuftet dafür? Hast du dir für diese große Menge an Quadratmillimetern Boden den Hax’n ausgerissen?
    • Weißt du was? Wahrscheinlich beides.
    • Es ist immer beides.
    • Es ist immer ein bisschen Glück dabei.
    • Es ist immer eine ganze Menge Arbeit dabei.
    • Den Boden muss man sich auch immer ein bisschen verdienen.

  • den Boden unter den Füßen verlieren
    • Der Boden verliert meine Füße.
    • Ich verliere meine Füße, der Boden bleibt da.
    • Nicht der Boden unter mir, meine Füße gehen verloren.
    • Die Füße verlieren, den Boden verlieren, heißt den Keller verlieren, heißt das kompensatorische Fundament, das fundamentale Kompensatorium verloren gehen sehen, heißt nicht mehr liegen können, überhaupt gar nicht mehr liegen können, weder falsch noch im Bett und allerhöchstens im falschen Bett, heißt die Fötusstellung an den Nagel hängen, endlich erwachsen werden, endlich un-lustig werden, heißt das Gesicht wahren, heißt nicht mal mehr sich selbst eingestehen, wie dringend der Boden doch gebraucht wird, wie dringend die Fötusstellung gebraucht wird.
    • Den Boden verlieren heißt scheitern.

  • am Boden zerstört sein
    • Den Boden zerstören. Obviously.
    • Mit der Zerstörung am Boden sein.
    • Das Sein am Boden zerstören oder Es davor zerstören und am Boden wieder zusammensetzen, flicken.
    • Die Reihenfolge ist hierbei von besonderem Belang. Die Rolle des Bodens ist hierbei von besonderem Belang.
    • Den Keller zerstören, der Boden bleibt aber, der Boden bleibt.
    • Hoffentlich.
    • Der Boden schwebt ohne Keller. Der Boden schwebt.
    • Der Boden schwankt ohne Keller, der Boden schwankt.
    • Na toll. Jetzt hast du tatsächlich den Boden zerstört. Was tust du nun, wenn du am Boden zerstört bist? Jetzt hast du den Salat. Obviously.
    • One does not simply … zerstör‘ den Boden!

  • auf den Boden der Wirklichkeit zurückkommen
    • Wirklich? Auf den Boden zurückkommen?
    • Ja, wirklich.
    • Ja, im Ernst.
    • Immer, auf den Boden zurückkommen.
    • Immer.
    • Zum zur Wirklichkeit zurückkommen, zum Tatsachen sammeln, zum Tatsachen zusammenkratzen, zum Wirklichkeiten vermengen.
    • Auf die Wirklichkeit des Bodens zurückkommen, um auf die Tatsachen zurückzukommen.
    • Um auf den eigentlichen Boden der Tatsachen zurückzukommen:
      • Du hast dir den Boden verdient.
      • Du hast den Boden verloren.
      • Du hast den Boden zerstört.
    • Das sind die Fakten. Das ist die Wirklichkeit. Was willst du aus ihr machen?

  • am Boden bleiben
    • Bleiben für den Boden.
    • Das Bleibende am Boden
    • ist zu dauerhaft, um weiterzuziehen.
    • Bleiben, nur wegen des Bodens.
    • Alles, nur nicht abheben.
    • Alles, nur nicht den Kopf verlieren, wenn schon der Boden fast verloren gegangen wäre.
    • Alles, nur nicht den Boden unter den Füßen verlieren.
    • Alles, nur nicht auf Anfang.
    • Alles, nur nicht die Flügel ausbreiten und abheben.
    • Alles, nur nicht abheben und in die Luft gehen.
    • Alles, nur nicht auf unfesten Boden.
    • Aber den festen Boden, den muss man sich halt auch immer ein bisschen verdienen.

  • etwas an den Boden hängen
    • Es am Boden aufhängen. Senkrecht.
    • Den Nagel an den Boden hängen. Waagerecht.
    • Den Senkel an die Waage hängen.
    • Den Senkel in die Waagschale legen.
    • Den Boden in die Waagschale legen.
    • Den Boden abwägen.
    • Den Boden messen.
    • Den Boden ermessen.
    • Den Boden vermessen.
    • Den Boden an den Nagel hängen.
    • Wirklich? Den Boden an den Nagel hängen?
    • Nein, nicht wirklich.
    • Einfach hängen… bleiben. Am Boden hängen bleiben.
    • Immer einfach am Boden hängen bleiben.

  • Was will der Boden uns nun wohl damit sagen?
    • Was will uns der Boden überhaupt sagen?
    • Was hat uns der Boden denn überhaupt noch zu sagen?
    • Will er uns für sich gewinnen?
    • Will er uns verlieren?
    • Will er uns zerstören?
    • Will er auf uns zurückkommen?
    • Will er bleiben?
    • Will er uns an den Nagel hängen?
    • Was kann der Boden überhaupt wollen?
    • Was können wir überhaupt vom Boden wollen?
    • Was können wir überhaupt vom Boden wollen können?
    • Was können wir uns überhaupt vom Boden erwarten?
    • Was erwartet der Boden von uns?

Lea Schlenker: Das ist doch mal ein schöner Kafka-Grusel!

Der am häufigsten verwendete Ansatz zur Bewertung nachhaltiger Finanzanlagen sind weltweit die ESG-Kriterien. Mit diesen Kriterien soll das breite Spektrum der Nachhaltigkeit möglichst detailliert in der Bewertung abgebildet werden können. Dabei werden keine einzelnen Finanzprodukte bewertet, sondern lediglich einzelne Firmen. Viele erwachsene Menschen konsumieren nicht bloss, nein, sie sparen und investieren ebenso. Viele erwachsene Menschen arbeiten ebenso in Unternehmen, für die die ESG-Kriterien eine gewisse Relevanz haben. also ein wichtiges Thema, wie es scheint. Elon Musk und Jordan Peterson können sie nicht leiden. Ich als Normalsterbliche bin aber nicht jeden Tag mit der Thematik beschäftigt. Daher war ich ein wenig erstaunt, als ich eines Nachts schweissgebadet im Hauptquartier des Finanzdienstleisters MSCI erwachte. Ich lag unter einem klassischen Büroschreibtisch, um mich herum standen Männer in grauen Anzügen. Sie waren kaum zu unterscheiden voneinander: weiss, dunkelblond, vermutlich aus gutem Hause, vermutlich nicht so politisch, ausser es geht um Obdachlose und Emanzen, denn irgendwo hört es ja auf. Was ich mit ihnen zu tun haben sollte, war mir schleierhaft, aber dennoch war ich nun hier, statt bei mir zuhause im Bett, wo ich schlafend in meinem Jurassic Park Shirt liegen sollte, im Mund noch der überzuckerte Beigeschmack des alkoholfreien Martinis. Bestimmt sollte ich nicht hier sein, bei all diesen selbsternannten Finanzmoguls (Mogulen?). Das ist doch mal ein schöner Kafka-Grusel! Aber wo ich doch schon mal hier war: was waren denn das genau für Herren, die Microsoft mit Triple A (!) bewertet haben? Und wer erklärt mir hier, wieso mein Geld jeden Tag an Wert verliert? Aber so weit kommt es gar nicht, der Tisch über mir bricht zusammen, alles wird schwarz. Im nächsten Moment liege ich wieder in meinem hellblau bezogenen Bett, umringt von Literatur und staubigen Bücherregalen. So schnell wieder einschlafen kann ich aber nicht. Ich stehe auf und suche im Regal nach Büchern zum Thema Inflation, Preiselastizität, Behavioral Finance, Finanzmarktpolitik oder ESG-Ratifizierungen. Leider nichts. Ich greife nach Der Prozess und verschwinde wieder unter der Bettdecke.