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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

zu den Themen

"Es gibt zwei Arten von Scholz, einen guten und einen schlechten. Der gute Scholz steht für unsere Würde und Selbstachtung.
"Mein Dresden. Meine Stadt. Mein Müll." (sauber.dresden.de)
"Ψ(x,t)=∫−∞∞​(A(k)ei(kx−ωt)+B(k)e−i(kx+ωt))dk" (Erwin Schrödinger)

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: Treibstoff zum Feuern

Masse ist gleich Treibstoff zum Verfeuern in deren Mittelpunktein junger Mensch am Anfang seines Lebens steht als hätte erA) keine andere Möglichkeit und B) die rote Pille bereits jetztgeschluckt - K E R N B O T S C H A F T: Macht zur Wahrheit oder Mut zum Wissen wenn die Wimpernausgerissen neben den Schrecken des Alltags wintern…
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Bauhaussiedlung Dessau

Terzinen Beharrlich mied ich jene SiedlungsstraßenMit ihren glatten, seelenlosen Bauten,Die vor der Stadt sich in die Felder fraßen Und ewig weiß und gleich und fremd ausschauten,So dass sich alle, die das Schöne lieben,Allein beim Abbild vor dem Ganzen grauten. Doch jüngst hat mich der Zufall hingetrieben,Ich staunte sehr und muss die Siedler loben:Dank euch ist wenig, wie es war, geblieben. Statt Fensterbänder, schwarz und abgehoben,Sah ich beglückt die goldnen Dekosprossen.Auch saßen jene einstmals zu weit oben Und hatten so der Siedler Blick verdrossenAuf Nachbars Gartenzwerg und Hütchenfichte,Den sie nun auf dem Bette noch genossen. Das Monotone machte man zunichteMit Dämmungsklinker-...
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Bleib sauber!

Vor dem Schlafennach dem Essen:Zähneputzen nicht vergessen!Vor dem Keilennach dem Prügeln:Unbedingt die Hose bügeln!Vor dem Mordennach dem Sengen:Sakko an die Frischluft hängen!Nach dem Weltkrieg sollst du ruhnoder tausend Schritte tun.
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: gebeizt

in deiner Abwesenheitmische ich den Mohngetröstetschreib ich am Pultwortfreie Verseauf der Schallplattekratzen meine Nägeleine Melodieein keimendes Kissenmeine Nahrung in deiner Abwesenheitvergesse ich meine Herzkammernarrhythmischbewirte ich die Unterkühlungauf dem Brieseiskalte Schlägeeine Melodieaus Rammsteinund Treppenhaus in deiner Abwesenheitmische ich den Mohnschreibe am Pultstumm und todlosbeize die Haut der Katzemeine Nahrungin deiner Abwesenheitungetröstet
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: MENSCHLICHE SCHLACHTEREI

(Blankosonett) auf bleicher Leinwand schwimmen Überrestevom Wind verweht, was durch die Steppe ziehtsemihumid mit Löss aus karger Quelleder von der Tundra Kälte mit sich bringt die strömt hinunter in die Südgefildeund leckt mit ihrer scharfen Zunge Fleischdas von den Rippen fällt, die Nahrungsspitzewird umgekehrt und schreit die ganze Nacht Verzweiflung drängt aus jeder Fieberporeund schwitzt sich aus, bis sie von innen friertnennt sich selbst Unmensch dieses Innenleben das nichts als nehmen und Ermordung kenntheißt Schlächter in den Tiefen seiner Seelewir sehen uns in Wald und Höhle selbst »nennt sich selbst Unmensch« Zitat: aus dem Drama Faust - Der Tragödie erster...
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Beiträge Lyrik

Bastian Kienitz: SPLATTER

(dt. Spritzer, Blankosonett) die Schütte Splatter auf dem weißen Leinenträgt keinen Namen, doch es riecht nach Blutaus alten, längst verwaisten RegentagenFilm ab, jetzt sag zur Horrorshow: Beginn und höre selbst wie Tropfen lautstark klopfenmit jedem Spritzer Klatsch lautmalerischzu einem Kunstwerk, deinem Opfer werdenin dem die Kraft der reinen Seele steckt du fließt und mit dir fließen lauter Worteim Zeilenabstand, der jetzt leiser wirdund anfängt todeswund abstrus zu röcheln bis du dich selbst in einem Wort erkennstund deine Flügel auseinanderfaltest:du unterzeichnest dich und fliegst davon… »du unterzeichnest dich« in Anlehnung an den Vers „Du unterzeichnest dich mit einem Tröpfchen Blut“ aus...
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Beiträge Lyrik

Simon Borowiak: Atheistische Glaubenskrise

Eine Frage, Gott:Warum hast Du mich verlassen?Doch wenn ich dann so um mich schaue:Du musst die Menschheit ganz schön hassen.Du machst sie dumm und pöbelnd und gemein,zerstörst die Schönen, fällst die Gesunden.Insofern muss die Eingangsfrage eigentlich lauten:Mein Gott,warum hast Du mich gefunden?
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: im Labor

ich traf Dich gesternim Labornachmittagswurde der Igel überfahrenseine Mutter gefressenHunde und Katzensahen zu ich traf Dich gesternbeim Hochsprungnachmittagswurde Dir die Haut abgezogender liebe Gott gekreuzigtMenschen und Rattensahen zu ich treffe Dichnicht mehrnachtsweine ichwegen Deiner Geburtkeiner und niemandsieht mir dabei zu
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Beiträge Uncategorized

Bastian Kienitz: Jemand erzählte mir

selbst mit Farbenkann man jemandenerschlagen mit Schwarzblind und rot vorWut bis alle Wändeweiß erscheinen… die letzte Hoffnungbleibt ein Flecken Blau
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Beiträge Kommentar Monolog

blumenleere: gehenna

denken wir uns doch mal rein, ins alte rom, oder vielleicht besser gleich gen antikes athen …? egal; gewiss duerfte zumindest sein, saemtliche moralischen vorstellungen von richtig & falsch waren damals noch nicht von christlicher scheinheiligkeit verseucht – das heiszt, es gab dementsprechend kein derartig konnotiertes suendenkonzept. & ja, sicherlich, es existierten wohl mehr bis minder konkrete vorstellungen davon, was als extrem verwerflich & damit – indes, wahrscheinlich teilweise eher personenbezogen – geahndet werden musste, allerdings fernab teuflischer versuchungen, unheilbar boeser seelen & des ansatzes, menschen via solch perverse methoden selbst in ihren eigenen waenden & sogar ihren traeumen zu...
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Moralkolumnist Dr. Ehrmüller

Darf man sagen, dass die Kinder nerven?Darf man schlipslos aufs Familienfest?Darf man Tante Trudes Kunst verwerfen?Darf ein Veggie, um nichts wegzuwerfen,Knabbern einen fetten Eisbeinrest? So klug fragen Kaufmann und Friseuse,Das ist es, worum die Welt sich dreht:Darf man? Ist es gut? Oder doch böse?Ehrmüller hält in der Zeitung Lese,Und man hofft und spricht ein Bittgebet. Darf man über rote Ampeln gehen,Wenn der Zug fährt und die Zeit verrinnt?Keineswegs! Denn schnell ist es geschehen,Schließlich geht man oben nur auf Zehen,Dass man fällt. Natürlich auf ein Kind! Darf man Penner aus dem Bahnhof jagen?Ja! Er ist doch öffentlicher Raum.Doch es bleibt ein...
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Beiträge Lyrik

Andii Weber: Gegen den Himmel

durchs lebenpardonisier ich michdurch die arbeitdurch das gehölzdurch das golddurch die krise[kann auch geil sein]ich habe netzim siliziumthaldie erste gotteszellein großer [schalt]planhörst DU michja, ich höre dichhörst du denn MICH///\/// ein funklochubiquigroß ganzurbi et orbi[and the space between]nur [be]rauschenin der leitungim kabuffim miefin der kirchein der kältedomini spielenunter dem kreuzschweigenglasperlen und kränzeminende grafikkartenbrennbares zu notgeldworte zu tatenstaub zu staubfleisch zu datennur mein jobböses[, all]zu böseses schläft in mirseit immermit der weltwerd ich dich versöhnenich absolutioniere dichdurch die mirverliehene machtbring sie ja zurücksie gehört dir nichtsondern DIRkomm zurückin die spurdie hunde solln dichzurückverbeißendu schläfchenan deinen platz+ vercourier dich nichtim kopfim waldim...
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Beiträge Prosa

Ella:r Gülden: Leehrstellen

Die allermeisten der vorzeitig gealterten Jugendlichen stehen etwas verloren am Geländer, das die Hofeinfahrt begrenzt. Einige wenige lehnen lässig an der Hauswand des Gebäudeteils mit den Verwaltungsbüros. Dort waren alle schon mal, zwecks Papierkram. Ein gerade zugezogener Lamellenvorhang verhindert, dass sie sich beobachtet fühlen müssen. Das repräsentative Vordach wirft einen mehrere Meter langen Schatten. Es ist noch nicht ganz Sommer, aber warm genug, sich hier wohler zu fühlen als auf einer sonnenexponierten Fläche. Auch die Kiste Apfelschorle muss vor Sonneneinstrahlung geschützt werden. Manchmal gibt es auch Eistee oder Spezi, beides pro Flasche zwanzig Cent teurer. Aus dem Abfalleimer quellen Verpackungen...
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Beiträge Monolog

Matt S. Bakausky: Der Müllfluencer

Er postet ein Foto von sich und einem Glas voller Zigarettenstummel. Jemand fragt, ob er die alle geraucht hat. Nein, hat er nicht, er sammelte sie ein auf der Straße. Wahrscheinlich möchte er darauf hinweisen, dass man Müll - und Kippen sind Müll - nicht einfach auf die Straße wirft. Denn sie verpesten das Grundwasser - bis zu 40 Liter.Das Foto wird zum Hit auf Twitter, ehemals X und auch auf YouTube kommen Videos, in denen der Müllfluencer Müll einsammelt, gut an. Vielleicht achtet nur ein Mensch mehr darauf, was er mit dem Müll macht, lässt sich influencen, dann wäre...
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Beiträge

Gerry Schuster: CSK – Cyborg für Sonder-Kommandos

https://youtu.be/yOGjjBZQrco?si=IJ582ChVBZVnQ6bS
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Beiträge Lyrik

Theobald Fuchs: Trash

Schockschwerenot! Mein Schwiegersohn ist ein Optimist!Schon schweigt schwieriger Schon-Chirurg Jean Schweizer.Schwör! Geschwätziges Schwarzwild zieht geschwind die Schwänze ein.Schwiemu schwurbelt: Jemand schwächelt an der Schwelle zum Schwarzschweigen!Schlagartig: die Schar schwüle Sprüche schwingende Schwiegerschwager schwelgt in schwierigen Schwarzmalereien.So schwitzt kein Schweif, schwadronieren sie.Ein Schwall Schwäne schwingt sich schwer schwanzwärts.Und Schwuss!
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Formatierung der Festplatte

das Erwachengegenübernach einer harten Nachthebt ein fetter Hundschwankend das Beinim grauen Lichtformatiert die schöne Nachbarindie bunten Mülltonnenerst nach Spektralfarbendann nach Bouquetin der verhassten Wäschespinnefängt sich der Windin Plastiktütenund Nylonstrümpfenund ihr Raschelnerzeugt eine seltsame Sprachein mirflüchtig fehlt mir kurz das Ich dann formatiere ichdie bunte Luftden grauen Hunddie fette Nachbarindie schöne Wäschespinnedie verhasste Nachtschlüpfein die Nylonstrümpfestecke michin die Plastiktüteund warte erneut aufdas Erwachen
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Beiträge Erzählung Prosa

Jörg Hilse: Cosplay

Manche Bewohner Leipzigs schütteln sicher den Kopf, wenn während der Buchmesse wieder so ein Trupp seltsam bunt gekleideter, teilweise recht aufwändig frisierter und geschminkter Gestalten aus dem Hauptbahnhof herauskommt , um in Bahn in Richtung Messegelände zu steigen.Cosplayer sagt erklärend der eine, ach das ist doch alles Schrott meint der andere. Aber ist die ganze Sache wirklich nur Trash oder steckt nicht diese alte unauslöschliche Sehnsucht dahinter, jemand anders zu sein als man im Leben ist. Tut ein im Verein organisierter Modelleisenbahner, der natürlich nicht damit spielt( !), sondern Fahrbetrieb macht nicht irgendwo das Gleiche? Nur eben ohne Bahner-Uniform ?Die...
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Beiträge

Carsten Stephan: Schweiß und Preis

Glosse Von der Decke bis zur Diele Muß der Schweiß herunter rinnen, Willst gelangen Du zum Ziele, Wohlverdienten Preis gewinnen. Friederike Kempner Woher kommt und wohin geht er?Welches ist des Schweißes Richtung?Davon kündet dir die Dichtung.Fließt er grade oder dreht er,Spritzt er achtundsiebzig Meter?Ob im Nebel, ob am Nile,Von dem Steiß geht er zur Schwiele,Zu dem Krapfen, zu der Kröte,Von dem Griesbrei bis zum Goethe,Von der Decke bis zur Diele. Aus der Achsel muss er fließen,Er muss strömen, er muss schnellen,Gleich den Niagarafällen,In Fontänen aufwärts schießen,Im Quartiere sich ergießen.Ob bei Froste, ob bei Finnen,Ob bei Flippfloppträgerinnen,Er muss sprudeln, er muss...
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: mumifiziert

die Stimmung ist im Keller nichts funktioniertan der richtigen Stelle am Arsch der Weltläuft man sein Leben lang herum der Aufgesetzteist eine Sternstunde die Köpfe der Revolutionmumifizieren in Formaldehyd das Tastinggar nicht mal so übelbrennt unter der Kalotte die Erkenntnisbraucht unendlich viel Zeitsie reichtGott sei Dankfür lebenslänglichen Suff man erträgt die Sternstundennur solangebis man sie begreift
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