Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
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"Das Ende ist der Anfang vom Ende." - Kant
"Rom ist gewesen." (Hildebert von Lavardin)
"warum ich so kalt geworden bin." (~ Joker über Liebe #joker #fy #fyp #fypageシ #zitate #zitat #jokerface #motivation #liebe #verrat
Neue Textbeiträge
Der Begriff leitet sich vom weisen Satz von The Who „You better you bett“ ab, was soviel bedeutet wie „Besser schlafen“ respektiv „In der Ruhe liegt die Kraft“. Das Betten versucht man auch in Las Vegas, oder in der Deutschen „Buß und Bett AG“, wobei kein Mensch weiß wo die Aktionäre schlafen. Gerade in Randbett-zirken Europas (auch Grenzbett-zirk genannt) liegen die wahren Könner der horizontalen Revolution. Sachsens Politiker gönnen sich auch einmal im Jahr ein Heavy Betting Festival, mitunter ohne Fremde, Freunde, oder gar Liebste. Dass Bettler den ganzen Tag schlafend nichts machen stimmt zwar, jedoch sind sie gefälligst nicht...
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Weniges ist so gehaltlos und doch so unterhaltsam wie Klatsch und Tratsch. Dies gilt freilich auch für die Damen und Herren Philosophinnen und Philosophen. Gassenhauer im Philosophen-Gossip ist seit je das privathäusliche Verhalten des berühmtesten deutschen Idealisten, Immanuel Kant aus Königsberg. Was für eine wunderliche, neurotische Type er gewesen sein muss: Sein Tagesablauf war streng geplant, vom pünktlichen Aufstehen um 5 Uhr morgens über die nach dem Frühstück abgeleistete Arbeit in der Studierstube, die Vorlesungstätigkeit an der Universität und das Mittagsmahl im Kreis von Freunden – alles ging so pünktlich vonstatten, dass Zeitgenossen raunten, nach Kants Gewohnheiten könne man die...
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Das Bett ist bekanntlich ein Ort verschiedenster Lustbarkeiten. Eine davon ist das Frühstück. Ja, im Bett wollten wir frühstücken, die Geliebte und ich, im Bett unseres mittelfränkischen Kleinstadthotelzimmers, wohinein die Morgensonne Wärme und strahlend Licht sandte. „Geh in den Frühstücksraum!“ gurrte die Geliebte mir ins Ohr, „und jag uns ein Frühstück, mein Held!“ - „Ja, mit Gottes Hilfe!“ sagte ich, frisierte mich mit einer Handvoll Leitungswasser, streifte Hemd und Hose über und machte mich tapfer auf den langen Weg zum Frühstücksraum, am anderen Ende des Korridors gelegen. Dort, in bedrohlichem Halbdunkel, wachte die Wirtin strengen Blicks über ihr Sortiment aus...
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Irgendwann in Amsterdam. Ein sonniger Morgen erhellt eine Suite in einer Jugendherberge. YOKO und JOHN erwachen gerade in ihre Flitterwochen hinein. Auf dem Tagesplan stehen heute eine original Industriehafenrundfahrt und eine coole Käseverkostung. Der Wecker gibt einen Urschrei von sich. YOKO klappt hoch und begrüßt den Tag. Y, herzallerliebst: Hui, was für ein schöner Morgen! Da möchte ich doch mal meinen Lieben Mann aufwecken. JOOOOHN! AUFWACHÄN JETZT! WIR HABEN HEUTE VIEL VOR! John stöhnt, schält sich aus den Federn und sieht nicht ganz so frisch aus. Sein Bocklevel ist sichtlich low. J: Was ist denn los mein Hasenpfötchen? Wie spät...
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und ich weiß dass es dir nicht gut geht. habe es bereits gerochen als du nach hause kamst. als du in dein zimmer gingst und die tür leise hinter dir zugezogen hast.es roch ganz süßlich im gang nach deinem parfum. aber auch nach deiner traurigkeit.jetzt liegst du in deinem bett und hast die dunkelblau gestreifte bettdecke über dich gelegt. genauso wie die schwere des heutigen tages - ach des ganzen lebens - über dir liegt. in embryonalstellung hast du dich zusammengerollt. dein warmer bauch drückt sich an deine kühlen oberschenkel.ich liege im zimmer nebenan. starre an die decke und kann...
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Ey, glotz mir nicht so auf den Wanzt, will ich sagen und tu es nicht. Früher wäre das nicht nötig gewesen aber wir werden ja alle älter, denke ich. Seit fünf Jahren werde ich älter und denke, ich werde einfach nur älter und denke und werde älter. Ich habe nie an Diäten geglaubt, nicht an Wunder aber gehofft hab ich immer. Wenn jeder dritte ein Gewichtsproblem hat, ist es dann ein Problem oder Trend? Abgesehen von der spürbar schlechter werdenden Kondition und aneinander reibenden Oberschenkeln, gleicht der morgendliche Blick in den Spiegel, einem Biss auf die Zunge. Würde ich anderen...
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Jetzt ist Erik oben in seiner Wolke und es tut nichts mehr weh. Von hier oben ist der blaue Planet ganz klein und unbedeutend. Klein und unbedeutend ist auch die Spezies, der seine Eltern angehört. Säugetiere, die am Wochenende den Rasen mähen und den Rest der Zeit ihr Reihenhaus abbezahlen. Zwischendurch wirft diese Tierart auch mit Geschirr nach ihrem Nachwuchs, wenn der es wagt, mit den Fingern zu essen. Erik sieht sich diese Welt an wie eine Tierdokumentation. Er sieht seinen eigenen Körper im Keller seines Elternhauses auf dem Teppichboden liegen und an die Decke starren.Neben seinem Körper steht ein...
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Karl scheiterte. Er scheiterte im Sportverein, in der Schule, im Job, in Beziehungen. Dafür musste man gar nicht so viel tun als gedacht. Eigentlich reichte es völlig nichts zu tun, das war mehr als genug. Scheitern ist die Königsdisziplin, dass wusste Karl. Darin konnte man erfolgreich sein, ohne etwas leisten zu müssen. Die Gewissheit ist das Beste daran. Karl konnte nichts verlieren, weil er nie etwas gewann, von Wettkämpfen hielt er nichts. Etwas in eine Vitrine zu stellen, damit es verstaubt, erschien ihm unlogisch. Das Scheitern war da schon verlockender. Wenn man es richtig anstellte, konnte man sogar etwas gewinnen....
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Montag. 63,5 Kg. Sie öffnet das Küchenfenster und lässt die Morgenfrische herein. Dann streift sie durch ihr dunkles Haar. Ein paar Strähnen bleiben zwischen ihren Fingern hängen und sie lässt sie ins Spülbecken segeln. Am Tisch schlägt sie das gekochte Ei auf die Holzplatte, ein Knacken ertönt, sie schält das Ei und lässt die Schale auf die Tischplatte bröseln. Sie puhlt das Eigelb heraus und lässt den kleinen gelben Ball auf ihrer Handfläche umherrollen. Sie legt ihn auf den Teller und schneidet das Eiweiß in kleine Teile, die sie Stück für Stück mit der Kuchengabel in ihren Mund schiebt. Dann...
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In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass meine Wohnung mich krank macht. Ich weiß nicht wie dieses Gefühl sich ausgebreitet hat, vielleicht zusammen mit dem Schimmelfleck unter dem Fenster direkt neben meinem Bett. Vielleicht ist der Schuld daran. Er hat sich im Verborgenen verteilt wie ein Ausschlag auf meiner sonst kalkfarben weißen Wand. Gestern habe ich ihn entdeckt. Direkt neben der Heizung, die eigentlich nur Attrappe ist.Daran könnte es auch liegen - in meinem Zimmer ist es chronisch kalt. Der Vermieter ist mehr kreativ als handwerklich veranlagt, denn ihm fallen stets neue Ausreden für die nicht angeschlossene Zentralheizung ein....
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Mir war das vorher so klar nicht gewesen. Dass ich als Amtsträger so viel verdienen würde. Als berufsmäßiges Mitglied des Vorstandsunterausschusses einer nachgeordneten Behörde. Drei Sitzungen im Monat hatte ich abzuleisten, gut: ich hatte einige Papiere zu lesen, was aber letztlich niemand überprüfte, und es gab diese Koordinationstreffen mit anderen Stellvertretern im benachbarten Unterausschuss – bloß hatte ich da noch nie teilgenommen, hatte mich bisher irgendwie nicht überwinden können, hatte mir lieber ein Attest besorgt, das ging ganz einfach. Dass es so abartig viel Geld für diese Arbeit geben würde, haute mich anfangs echt von den Socken. Inzwischen wird mir nicht...
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Bereits auf halbem Wege von Lorenzkirche zum Hauptmarkt wehte der Wind ihm den Duft von gebrannten Mandeln, Gewürztees und Glühwein in die Nasenflügel. In Berlin mochte er die Menschenmassen in den Straßen nicht, aber hier ließ er sich einfach mittreiben. Er wusste, dass die Menge ihn zum Ziel schaukeln würde, wie ein Boot, das dem Schein des Leuchtturms folgte. Als er seine durchfrorenen Finger am Glühwein wärmte und die Schals und Mützen der anderen seine Haut streiften, fühlte er sogar eine Art Nestwärme, die er von früher kannte. Obwohl die Nürnberger Elisenlebkuchen inzwischen doppelt so teuer geworden waren, kramte er...
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Die Straßenbahn war um diese Zeit so gut besetzt, dass ich nach einem freien Platz Ausschau halten musste. Späte Arbeitspendler aus den Kreativberufen, die sich ins Büro bequemten, wenn die Heizungsbauer im Nachbarhaus bereits ihre zweite Vesperpause einlegten; Mütter auf dem Weg zum Sport oder zum Frühstück-mit-zwei-besten-Freundinnen; Studenten, die es irgendwie aus dem Bett geschafft haben, obwohl seit einer Woche Semesterferien waren, wie ich von Elsa gehört hatte; und eine Menge Ortsfremder - ein abgestandenes Sprachengewirr der Länder des alten Westens. Ich überlegte, wie ich die Fahrtzeit verbringen sollte. Fingerte schon nach meinem Telefon, um es den anderen gleich zu...
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Wie jede gute Tiergeschichte handelt auch die folgende von Menschen. Doch keine Sorge. Kein Tier wird vernachlässigt oder verschwiegen werden. Jedenfalls, solange es sich um Wale handelt. Denn worum geht es? Es geht um den gefährlichsten Beruf der Welt, den Walzähler.Pausenlos sind sie unterwegs, die Walzähler, auf hoher See, durch Sturm und Eis, zick und zack über Atlantik, Pazifik und Bodensee – und zählen Wale. Von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr (außer an Feiertagen) durchpflügen die Schiffe der Walzählerflotte die Weltmeere, unbeirrbar einem großen Ziele folgend: der vollständigen Erfassung und Befragung aller lebenden Wale.Der Walzähler steht am...
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Das Säugetier hat zwei bis vier gut mit Milch gefüllte Zitzen die an Brust und Bäuchen sitzen um die Jungen zu ernähren welche anders hilflos wären. Blieb der Umstand rein privat wäre dieses jammerschad denn bei Ziegen, Schafen, Rindern nützt er nicht nur deren Kindern - also Zicklein, Kälbern, Lämmern - nein, dem Menschen tat es dämmern. dass Milch ja nur der Anfang ist für jemand, der gern Pudding frisst oder Joghurt, Sahne, Butter oder als Gourmetsches Futter: Brie und Harzer, Romadur, St. Agur und Feta pur. Wenn das nur Geiß, Kalb, Lämmlein äße - wär doch Käse.
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Man muss den schwarzen Hund auch lieben wenn er stinkt.Wenn er sich wälzt in Mist und Kot und einer toten Ratte,Die sommertags ein Trecker überfahren hatte.Lieb ihn, wenn er geduscht tropfnass aufs Sofa springt.Man muss den schweren Hund auch lieben, wenn er haart.Wenn Staubsauger und Waschmaschine dran verrecken,Wenn alle Wohntextilien voll schwarzer Härchen steckenMuss man ihn lieben, denn man ist ums Haar verpaart.Man darf dafür in schwarze Mandelaugen schmachten.Auch wenn nicht schmachtet, wer sich früh um sechs erhebtUnd mit dem Tier pressiert dem Wald zustrebt.Man darf die sturste, unbeirrte Treue pachten,die stundenlang vor deiner zugesperrten Türausharrt und liebt, wo du...
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Finale, oh-oh-oh! Finalöööö, oh-oh-ohooo! So ist das nämlich: Am Ende gibt es ein ganz großes Hallo-ho. Und auch wir machen uns in dieser Ausgabe Gedanken: Was ist eigentlich ein Finale? Muss es da zwangsläufig auch eine Katastrophe geben, oder geht es da vielleicht auch manchmal ganz still und leise zu?
Unsere beiden Radioschiris Eisi und Meisi machen sich auf in die Welt der Musik und des Sports, aber besuchen auch den alten Johann Wolfram von in seiner Waldeinsamkeit, hören Lennon seine letzten Worte gurgeln, lauschen Cicero beim Strafverteidigen eines Mörders und werfen uns mit einer kleinen Träne im Augenwinkel gegenseitig unsere liebsten Eisi-Meisi-Momente an den Kopf, weil dies ja das große Finale sein soll. Einen Witz gibt es dann auch noch, ohje.
Dazu, wie sollte es denn auch anders sein, hat unser originaler EBMD-Autor*innenpool Texte mitgebracht und unsere lieben Sprechis haben sie sachgerecht vertont. Na, wenn das mal nicht ein würdiger Abschluss ist.
Je ne regrette rien
pfeift ihr
Pappy, der Redaktionspapagei
Die Texte
Die Autor:innen
- Christian Knieps
- FD
- David Telgin
- Jörg Hilse
- Matt S. Bakausky
- Bastian Kienitz
Die Sprecher:innen
- Hannes
- Verena Schmidt
- Elle:r Gülden
- FD
Morituri te salutant! Ita gladiatores in Circo Maximo ad duos nostros radios Caesares evocant, Eisium et Meisium. Hoc spectaculum revera de urbe aeterna: Roma.
Nam de duobus lupo fratribus Romulo et Remo non curamus et cum poeta principe et tota eius affinitate imus ad urbem, unde omnes viae ducunt. Loquimur de fine reipublicae, apte carbonara para, et regurgitate fracti pastam in Tiktokum.
Omnino lepide ac significante reor.
Ut semper, auctor lacus noster EBMD laborat, opuscula litteraria de re Roma tradens. Interim hic sedeo cum aliquo sicco pane isto circo fruens.
yum Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
her
Pappius, psittacus editorial
Die Texte
Die Autor:innen
Die Sprecher:innen
TriTraTrullala, die neue Ausgabe von Eisimeisi ist da!
Na, habt ihr es euch auch brav auf dem Kanapee mit einem Kakao gemütlich gemacht? Heute wird es lustig, denn in dieser Ausgabe eures Lieblingsliteraturzines dreht sich alles um das Thema „Clown“. Wir wetzen durch die Manege, spritzen uns gegenseitig mit Wasser voll und lachen kindlich vergnügt, wenn unsere beiden Radioententrainer Eisi und Meisi sich allem Hanswursthaften in der Literatur widmen. Heinrich Böll sollte zumindest kurz erwähnt werden, doch der Themenkomplex „Clown“ bietet noch so viel mehr: Wir hören vom Nürnberger Schembartlauf, dem Narrenschiff vor der Eisdiele, schauen uns Shakespeares Totengräberclowns an, verzweifeln mit den Weißclowns an der Welt und finden heraus, ob Goethe womöglich auch ein Harlekönig war.
Wir lesen schlechte Dramenfragmente, improvisieren in der Welt der Commedia dell’arte und fragen uns, woher eigentlich diese Sache mit den Horrorclowns kommt. Alles in allem also eine Sendung, die voller ist als ein Kleinstwagen, in den sich hunderte rotgenasige Spaßköpfe hineingepresst haben.
Dazu gibt es – wie sollte es auch anders sein – Texte aus dem originalen EBMD-Autor:innenpool, die, ganz dem Thema angemessen, mal melancholisch, mal albern in den Sand der Welt watscheln und uns köstlich unterhalten. Nicht möööööööglich? Dochdoch, sage ich – sehr wohl! Doch hört selbst!
Mit närrischen Grüßen
euer
Pappy, der Redaktionspapagey
Die Texte
Die Autor:innen
Classics
Die Sprecher:innen