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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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"Mein Dresden. Meine Stadt. Mein Müll." (sauber.dresden.de)
"Ψ(x,t)=∫−∞∞​(A(k)ei(kx−ωt)+B(k)e−i(kx+ωt))dk" (Erwin Schrödinger)
"Die Liebe, die Liebe, die (...) Liebe, die (...) Liebe, die Liebe,(...), die Liebe, (...)!" - Johann Wolfgang von Goethe

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Musikantenstadl

In matten Augen glänzt die Studiosonne,Ein Rüschenbalg kräht im Tapetenwald.Und alles schunkelt sich in beige Wonne.Ein Hirschhornknopf von einer Hose knallt. Ein Mottenschwarm entflieht den Kampferdünsten.Ein Jodler schlüpft aus einem Dekolleté.Der Saalschutz fantasiert von Feuersbrünsten.Ein Stützstrumpf blickt verliebt auf ein Toupet.
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Beiträge Lyrik

Carsten Stephan: Bimbam

Schilleroulipo Der Marsch muß hinausIn den feindlichen Leichtsinn,Muß wirken und strebenUnd pflanzen und schaffen,Erlisten, erraffen,Muß wetten und wagen,Den Grad zu erjagen.Da strömet herbei das unendliche Gas,Es füllt sich die Spitze mit köstlichem Halfter,Die Rechtshänder wachsen, es dehnt sich der Heide.Und drinnen waltetDas züchtige Heilkraut,Der Nachtdienst der Klarheit,Und herrschet weiseIm häuslichen Krokodil,Und lehret die ManagerUnd wehret den Kode,Und reget ohn’ EntwicklungDie fleißigen Hascherl,Und mehrt die GlasfaserMit ordnender SMV.Und füllet mit Schermäusen die duftenden Laptops,Und dreht um das schnurrende Springseil die Fanfare,Und sammelt in der reinlich geglätteten SchürfwundeDen schimmernden Yuppi, das schneeigte Lichtjahr,Und füget zum Hahn den Glücksklee und die Schleimhaut,Und ruhet...
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Beiträge Lyrik

FD: Postapo-Glitzer-Glitzer

Wir sind ausgezogendie Welt zu eroberngefunden haben wir nur TrümmerHinterlassenschafen vergangenerGeneratonenirgendwo zwischen Bau-Skeleten und Restauratonsversuchwandeln wirin dem Wissen, wir werden die letzten seinmit einem Lächeln lassen wir die Bemühungenum…hinter unsIn dem Wissenes wird nichts bleibenunseren Lebensstandart nehmen wir nicht mitpostapokalyptsch heißt der neue Trendirgendwo zwischen Gleichgültgkeit und Müllbergenkultvieren wir Wahnsinn und Magieirgendwo zwischen Kapitalismus und Konsumstreuen wir den verlorenen Glitzersuchen wir nicht mehr das Lebendas uns verweigert bleibtirgendwo tanzen wir weiter auf dem Schlachteldder letzten Generatonirgendwo tanzen wirsolange die Musik weiterläufmerkt vielleicht niemandwievor den Toren unserer Weltder Tag anbricht
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Beiträge Filmkritik

Bettsy Bär: Perfect Days

Der superkregle Opi Wim Wenders hat wieder zugelangt und guckt im seim neum Fülm drin super-empathisch auf dem alten Opi Kloputz im Japam. Im Japam ham die Kloputz-Opis aber noch echtes Arbeitsethos, lesen Faulkner, bis sie vor Müdigkeit umfalln & wohnen nur in ganz ganz schlichtem Muji. Auch die Dialoge, die sie führn, sind wie Muji: Nur aufs Wesentliche beschränkt nämlich. Das ist dann Weisheit! Und Poesie! (Darf man nich mit Kitsch verwechseln! Niemals nich!) Aber die Onkel vom Kloputz da im Japam hörm die gleiche geile Mucke wie die alten Onkel mit den dicken schwarzen Brillen und Seidenschals in...
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Beiträge Lyrik

Lutz Vössing: Gehicht

Hand,Gekannt. Kamm,Gekammt. Henne,Gehennt. Geiz,Gebeizt. Gicht,Gedicht.
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Beiträge Monolog Prosa Radiostück

Elias Hirschl: Was normal ist

eine Produktion von "moïs" (Katrin Rauch mit Elias Hirschl) Es ist normal der Sau eins mit dem Holzscheit über den Schädel zu ziehen. Es ist normal die Sau bis ins Wohnzimmer schreien zu hören. Es ist normal die Sau ausbluten zu lassen. Es ist normal die Schweineborsten mit einer Metallkette abzurubbeln. Es ist normal die Schweinehälfte neben der Waschmaschine zu zerlegen. Es ist normal das Schweineblut in einem erwärmten Eimer aufzufangen und tüchtig durchzurühren damit es nicht gerinnt. Es ist normal etwas Salz hinzuzufügen. Es ist normal die Muskelabfälle vom Zuschneiden des Schlegels zusammen mit dem Fett in Wasser vorzukochen,...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Queer

Queerendet nicht Queerist unsere Liebe Queerist unser Leben Queerist unser Tanz Queer Und in bunten Farbenleuchtet Der Regenbogenüber uns.
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Beiträge Erzählung Prosa

Christian Knieps: Mein Hund, mein Wahnsinn

Ich halte mich für einen glücklichen Mann, wenn alles in seinen rechten Bahnen läuft. Dann entschied ich mich dazu, mir einen Hund anzuschaffen und erschuf gleichzeitig meinen eigenen Wahnsinn.Der Plan war denkbar einfach: ich hole mir einen Welpen, nehme einen ganzen Monat Urlaub, erziehe ihn und sorge dafür, dass er stubenrein wird, und gehe, wenn das Gröbste überstanden ist, wieder arbeiten. Abends würde mich dann freudestrahlend mein treuer Begleiter erwarten, mit dem ich zum Toben auf die Hundewiese gehen könnte.Als ich Tommy das erste Mal sah, war ich sogleich dahingeschmolzen. In die sanftmütigen Labradoraugen verliebte ich mich auf den ersten...
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Beiträge Monolog

Ella:r Gülden: Muschelbadewanne

Ja und die hatten so eine Wellness-Badewanne mit integriertem Whirlpool wie aus nem Spa-Hotel .. weißt schon, wie eine Muschel geformt, oder vielleicht eher wie ein Herz. Es war um meinen Geburtstag herum, zufällig in dem Jahr btw, als Michael Schumacher verunglückt ist, der Unfall war genau an meinem Geburtstag, da lagen wir in dieser Muschelbadewanne, und ihre Mutter sah unten fern, und wir küssten uns und knutschten, und mehr und das Wasser war so schön warm, und ihr Körper auch und es schäumte. Ja, das war das dritte Date und ich war da einfach schon mit bei ihrer Mutter...
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Beiträge

Theobald Fuchs: Nukleares Epos (Auszug)

Nukleares Epos (Auszug) „Links!“ rief Dr. Hanno Sauerbrei. Der Diplomand am Bedienpult drückte ein kleines Hebelchen nach rechts. „Links, sage ich!“ brüllte Dr. Sauerbrei. Er lag unter dem tonnenschweren Elektromagneten des Neutronenkalorimeters und versuchte verzweifelt, ein Gewindestängelchen unter die Kettenführung zu schieben. Der Diplomand mit der Links-Rechts-Schwäche büßte sein letztes Quantum Selbstsicherheit ein. Schweißperlen tropften von seiner Stirn. Im selben Moment, als ich hinzu sprang, um ihm die Bedienkonsole aus der Hand zu reißen, legte er erneut das Hebelchen um. „Das war wieder die falsche Richtung“, wies ich ihn auf seinen Fehler hin, doch meine Stimme ging in dem gewaltigen...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Physik

NaturGesetzePhänomene EinsteinHawking Das Weltall Die Erforschungder schwarzen Löcher Dunkle Materie Fragenüber Fragen Undkeine Antwort Über das Geheimnisder Liebe.
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: Hochgeladen

die Leichemeines Vatersriecht nach dem Telefunkenapparatmeiner Mutterdas Niveau am Sterbebettwird peinlich genau protokolliertdie Fotografiedes aufgeschnittenen Herzenszeigt an seinen Rändernunverdauten Spinatdie sectionale Präparationvermittelt den Eindruckals wär er noch dafieberhaft knacken Schädelknochenintensives Denken setzt eindie Augennerven kratzen von innen herausam Klavier wird ein läppisches Lied gespieltich lade seine Facebookseite hochund zeige sieam offenen Sargseine Freunde sind dreier hat zwei Likesin viertausend Stundenich hatte ihn blockiertdie Leiche meines Vaterswird peinlich genau hochgeladensie riecht nach dem Telefunkenapparatmeiner Mutter
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: MolekülWolke

im polyzyklischen Kohlenwasserstoffder Sterneentdecke ich das Aroma deines Aufgesetztenhinter dem Thresenlagern Meteoritenbringen chemischdie Evolution in den Biergartenich relativiere die Theorieallgemein korrektzur Feier des Tagesöffne ichpraktisch die nächste Flaschefantasiere vom Nobelpreisstopfe mirnicht rechtzeitigdas Maulund verdampfeam Ereignishorizont
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Beiträge Lyrik

Harald Kappel: FischBrötchen

Masse istim Universumkein fester Ortdas Tickender Atomuhrein metrisches Systemes sprengtden Klangder Strahlung stillwird Ursachezu Wirkungdas Seltsamezum Alltagder Meridianzum Ereignishorizont die Glut der SternebeiztLärm und Leerezu Rauchaalam Morgenriecht ein Brötchennach Mutters Locken die leise Zeitbrennt im Ofendie Bombetickt gewöhnlichdas Systemwirdzur Wirkungein Fischbrötchenwirdzur Ursache
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Beiträge Erzählung Prosa

Christian Knieps: CERN

Mein Mann und ich sind unterwegs zum CERN. Er will da unbedingt hin, während ich nur dabei bin, damit er nicht allein fahren muss. Dafür hat er mir versprochen, beim nächsten Besuch bei meiner Mutter dabei zu sein, denn wenn er dabei ist, ist meine Mutter meistens die Freundlichkeit in Person.Auf dem Weg zum CERN bekomme ich eine Zusammenfassung seines Wissens, das ich kaum bewerten kann, weil ich weniger als die Hälfte verstehe. Nach den ersten Fragen lasse ich auch das Fragen sein, weil ich merke, wie angespannt er wird, wenn ich zeige, dass ich so gar keine Ahnung von...
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Beiträge Erzählung Romanausschnitt

Benni Cullen: Let’s Go Home Together

Die vier Lesungen sind Ausschnitte der Kurzgeschichte “Lets go home together” aus der Anthologie “Lieb doch, wie du willst”, die im Thienemann Verlag erschienen ist. Auszug 1: Auszug 2: Auszug 3: Auszug 4:
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Beiträge Monolog

Das Wil: Mirror

Sometimes I see someone else. Not on the street, but in my mirror. Its the same face every time. But it isn‘t… me. That‘s alright. I‘ve gotten quite used to it. If I look at the other being for too long it takes my body. I am left floating. I like to float. Everything seems very small when you‘re far away. Most of the time my other just skips breakfast and otherwise tries their best to pass as me. But on some special days, it goes to the woods to… become. I am not sure what. I have entertained the...
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Beiträge Monolog Prosa

Andii Weber: Tiny Dancers

Komplettes Layout im Originalskript auf Google drive <- stehe ich wieder im raum und danze. die wahrheit interessiert mich nicht, mich interessiert DEINE wahrheit, verstehste? guter Sound, wummerich und breit, DRdrdrECKIG. massiert die herzchen heute nacht. es rauscht, tropFtropFtropF DJ guckt unnahbar und mit dem kaviarschwarzen pulli (trauerFloor) gepellt wie aus dem EI aus, ist aber eigentlich voll am lachsen in’s Fäustchen und so. der tanzFlur ist leicht abschüssig, immer mehr gute tropFen Fallen auf den ballsaalboden, Fütze, riesige rinn(sale, (eau sale)), winzige sturzFluten, die all die Füße auf dem floor wegziehen, uns alle Ferschwimmen lassen, Flussaufwärts, Fischtreppen, hinauF, hinauF,...
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Beiträge Lyrik

Katrin Rauch: 42 verse zur lage der g-fläche

luft dunkler nebelsachebegreifen was da istliegt streicht schwebtsich räkelt um die taillenasses knistern verteiltmit küssen geflissentlich beträufeltdas auge blitzt begehren umherder blick flickt zusammenwas aus nähe nur vereinzeltschichtet wangen in handflächenund finger in den nackenins haar gleiten fassenschwimmen strähnenle lobe de l’oreille comme l’aubele soleil a la veille de s’leverchère chair de poulemoulée sur ton soufflezungenspitzen in taillentälernüber schlüsselbeine ziehendie hüfte erhebt sichsüße hügel zu bewandernsanfter wellengang wen interessiert schon das rohedas pimmelgelutsche das unempfindlichewenn ich dein aufbäumen gegenbrachiale mythen haben kannwie das jungernhäutchendas es auch noch zu verletzen geltewer sich diesen schmarrn schon wieder ausgedacht hatkann kein glücklicher mensch...
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Beiträge Erzählung Prosa Uncategorized

Ferenc Liebig : Die Wirklichkeit in kleinen Teilen

Man würde mich in die Berge schicken, dort, so sagte man, habe man eine neue Methode entwickelt, Prozesse des Unsichtbaren sichtbar zu machen. Ein gewisser Professor Beringer hatte erst vor kurzem eine Abhandlung geschrieben, in der es hieß, man könne nun in die Welt der Moleküle hineinschauen, Anregung und metastabile Zustände definieren. Sein Fazit lautete, ab jetzt bliebe nichts mehr im Verborgenen. Die Geheimnisse der Welt würden sich auflösen, wie ein vorher undurchsichtiger Nebel. Mein Doktorvater meinte, diese poetischen Abschlusszeilen hätte man sich sparen sollen. Darin ließe sich nicht die nötige Ernsthaftigkeit finden, die dieses Thema verdient hätte. Aber die...
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