Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.
Aktuelle Themen
Neue Textbeiträge
Zülküf Kurt: Minerva’nın baykuşu
“Saatin on ikiyi geçmediği bu yer, bir külkedisi masalı bile etmiyor.”Barbarlarla beklerken, Mehmet Mahsum Oral Kendini gördüğün sudan kaçman, yüzünü saklaman… Tanıyamadığın bir beden… Aniden dönüştüğün şeyin bir adı, hâlâ hiç ara vermeden dönüştüğün şeyin götürdüğü bir yer olmalı… Ya yoksa diye başlayan tüm korkuların bir kâbusu olmalı. Biz, bu kâbusun çocukları, korkular dünyasının acımasız sokakları, varoşun en keskin bıçakları, sözümüz var, hınca ve korkuya bulanmış kanlar arasından. Bu defa bizi dinlemek zorundasınız. İşte, şimdi kaçamayacağımız bir denizin tam ortasındayız… Gemilerin altına sürülen katran kadar ağır bir suyun içinde, kollarımız yorgunluğa teslim. Büyük sözler söyleyeceğim birazdan, şefkatten uzak. İçinde merhamet...
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Das Jony und der Sebel: Meine Freiheit deine Freiheit
Text: Georg Kreisler (Rechte: Preisler Records, 1985)
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Lea Schlenker: Der Kaiman
Der Kaiman Ich habe die Nachricht aus der Zeitung erfahren. Sie hat es zwar nicht auf die Titelseite geschafft, allerdings war sie auch für Personen, die normalerweise bloß nach den Kreuzworträtseln Ausschau halten, kaum zu übersehen. Fett gedruckt und neben einem anschaulichen Bild aus der Mediendatenbank las ich folgende Schlagzeile: Aargauer Polizei jagt in Hallwilersee Kaiman. Ich war gerade bei meinem morgendlichen Tee, einer entspannenden Mischung aus Alpenkräutern und frischer Kamille. Um diese Nachricht aufnehmen zu können, musste ich allerdings sicherheitshalber meine Tasse absetzen und einmal tief Luft holen. Ein Kaiman im Hallwilersee! Das war schon eine eher ungewöhnliche Nachricht. Ich wuchs nur wenige Dörfer weit entfernt von diesem See...
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Margit Heumann: Freiheit im Wandel
Es war einmal ein kleines Mädchen, das lernte die Freiheit beim Zuhören kennen. Oma, erzähl mir eine Geschichte, und schon durfte es sich in Fantasiewelten tummeln. Es war einmal ein Schulkind, das holte sich die Freiheit aus Büchern. Mit einem Buch vor Augen entfernte es sich aus der engen Umgebung, weg von den Hausaufgaben, vom lästigen kleinen Bruder, von der fordernden Mutter, von allen Pflichten. Es war einmal ein Mädchen, das wollte nicht immer nur anziehen, was die Mutter nähte, was die anderen trugen. Schließlich hatte der Papa Erbarmen: sie bekam eine Hose, dunkelblau, dreiviertellang, mit roten Kordeln an den...
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Zeha Schmidtke: Ein Tag vor dem Abend
Ich lief durch die Felder und tollteund streichelte zart einen Baum er rauschte mir zu, dass er’s wollte früh morgens und halb noch im Traum Dann biss ich mich in fremdes Lebenund liebte und wollte doch fortwer liebt, muss die Freiheit aufgebengebunden an Mensch und an Ort Wir schworen bis mittags noch Schwüre und gaben der Wahrheit dann Laut:wär besser, wenn ich jetzt führeans Meer oder aus meiner Haut. Ich ging, kreuz die Stadt, ihre Knoten begegne dem Wahn und sei’m Sinn sprech mit Lebenden, spreche mit Toten. spür, wie müd und wie wach ich doch bin Der Abend, der Körper braucht RuheKehre ein, find als...
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Peter Momberg: Ich möchte mich vor euch öffnen
Ich möchte mich vor euch öffnen.Ich bin pEtEr Momberg.Ich pisse mir in die Hose. Ich pisse mir in die Hose wenn ich Alkohol getrunken habe. Ich werde diskriminiert, weil Männer die sich einpissen noch immer ein Tabu sind. Öffentliches einpissen, ihr bekommt Anzeige. Ich spreche es aus: pEtE pisst sich ein. Wer nnocch Karl Dall im Fernsehen genießen durfte, weiß was ich meine. Heute dagegen Ausgangssperre fürs Gehirn, ich habe gelesen Schuld und Sühne und habe nichts verstanden, warum wird dieses Buch heute noch verlegt. Kein Fortschritt in der Geschichte erkennbar. Ich pisse mich ein, nicht weil ich krankhaft bin...
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Vincent Eivind Metzger: Feuerzeugklicken.
Feuerzeugklicken.Flamme.ich liebe den Momentwenn der Rauchwenn die Aschein die Lunge ziehtwenn ich hustewenn ich keuchedann fühle ich michdann fühle ich mich lebendig. Was ist Freiheit?Freiheit istden Untergang der perfekten Weltdas Gefängnis zwischen Mensch und Tierin meiner Lunge zu fühlen.Freiheit ist den Tod zu fühlen.
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Harald Kappel: eigenartiges Radio
ich bin ein kreiselndes Geschöpfam Toten Punktjenseits der Jetztzeitdie Uhren bebenund laufen abnur für michdas Transistorradio verkündetmeinen Einschlag auf den Mondund im Dorf haben sie es ja schon immer gewußtMassen versammeln sich am Horizontmeine verklebten Augensehen den Würgereiz ihrer Gesichterim Stall stopfen sie mir trockenes Heuins freche Maulreglos ertrag ich die Fütterungnach Vorschrift des Führersim Grabenist die Strömung zum Erliegen gekommenund das Denkendort liegt die Freiheit im nassen Sargich falle quer hineindieser Bruch wird nicht verheilenein scharfer Schattenseziert meinen falschen Mutdas Transsistorradio verkündetmeine Läuterung
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Harald Kappel: ihr Ratten
ich habe mein Bettunter euer Fenster gerücktgleich morgenwerde ich etwas aus dem Leben machenmein Wein wird sauerwann er willRatten können gehenwohin auch immernur ichichich bin gefangenDurst ist mein Käfigich kämpfe harthabe keine Furchtnurvor der Freiheitaber ich werdeeuch Allen verzeiheneuch Alle bezahleneuch Alle liebenihr Rattenich werde etwas aus dem Leben machenich habe mein Bettunter eure Freiheit gerückt gleich morgen
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Andreas Lugauer: Stüssy
In meiner Jugend wollte ich Teil der Skatekultur sein. Skateboard fahren konnte ich nicht. Riefe Eric »Do a Kickflip!« Koston mir zu: »Do an Ollie!«, ich könnte heute noch nur verschämt weglachen. Aber Stunt Skates, auch genannt Aggressive Skates, also solche zum Grinden, hatte ich und ›stand‹ in der Alte-Leute-Dorfsiedlung auf von Vater zusammengedengelten Rails und Curbs auch den einen oder anderen Trick. Die etwa drei Jahre, die ich das machte, gingen gänzlich ohne Verletzung rum, obwohl ich die Skates derart läppisch locker schnürte, dass es »schnürte« heißen müsste und ich ohne Senkelöffnen raus- und reinsteigen konnte; weil ich wollte...
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Demien Bartók: Freiheit
Transkript: "Also Freiheit bedeutet einfach anzufangen, ins Blaue hinein. Stolpern, aufstehen, wieder stolpern. Freiheit, das bedeutet improvisieren. Das bedeutet nicht wissen, ob es gut geht. Freiheit ist immer mehr als man darf. Freiheit bedeutet. Abwesenheit von Zwängen. Freiheit ist ein Wort mit acht Buchstaben. Es hat Vokale und Konsonanten. Das Wort Freiheit fühlt sich ausgewogen an. Wenn ich es so auf der Zunge habe, habe ich das Gefühl, ein ausgewogenes Wort auf der Zunge zu haben. Freiheit bedeutet, im Rampenlicht zu stehen, die Augen auf einen gerichtet. Und zu Versagen. In der Nase popeln und versagen. Freiheit ist Scheitern. Freiheit...
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Hanne Mausfeld: Endlich frei
Mal Fehler machen,rebellieren,sich nicht genierenund drüber lauthals lachen. Mit Wonne in den Fettnapf treten und heimlich beten, dass es jeder siehtund akzeptiert, was dazu führt,dass man und frau es ab dann leichter machen kann. Ganz offen lästern überall –frech, geistreich, bis es andernwird zur Qual. Setz dies und jenes in den Sand,gereich der Familie zur Schande,tu endlich das,was keiner will. Dann brauchst dukeine rote Kappe,hältst nie mehr deine Klappeund sagst dir: Mir ist alles einerlei,ich werd so richtig narrenfrei – übertreib die Schminkeund winkeals Nathan von der Bühne.
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Janina Dotzauer: Freiheit.
Früher oder später im Verlauf unseres Lebens streben wir alle nach Freiheit.Rauschendes Meer und eine Prise Salz auf der Zunge. Die Wellen brechen sich im Sand.Ich lausche den Möwen im Wind und spüre die Sonne auf meiner Haut.Entsteht Freiheit nicht zuerst im Herzen? Frage ich mich.Ich gucke in die Weite des Meeres.Was sich wohl hinter dem Horizont verbirgt? Meine Gedanken kreisen und das Gefühl der Leichtigkeit verfliegt. Ich höre das Kreischen der untergehenden Menschen im Meer. Ich komme mir seltsam vor. Weiß, privilegiert und ohne größere Sorgen. Ich kann einfach hier sein. Ich kann doch einfach frei sein.Dann höre ich...
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Matt S. Bakausky: Fliegen umkreisen seinen Körper
“Warum fliegen da fliegen um deinen Freund?”, fragt mich Sabrina. Ich will es nicht zugeben, aber mein Freund ist tot. “Er hat’s nicht so mit der Hygiene”, antworte ich selbstbewusst. “Und wieso bewegt er sich nicht?” “Er hat gerade eine außerkörperliche Reise, das macht er manchmal” sage ich halbgelogen. Damit ist Sabrina erstmal zufrieden, denke ich. Eine Sichtung der Smartphone-Uhr verrät, dass mein Freund wohl vor etwa zehn Stunden verstorben ist. “Hast du das Geld?”, versuche ich das Gespräch wieder auf sachliche Bahnen zu lenken. “Es müffelt ganz schön, wann kommt dein Freund wieder von seiner Reise zurück?” Ich schreie...
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Michael Ludwig: Fliegen
Wenn sich eine Fliege die Hände reibt, dann sieht das sehr menschlich aus. Sie ist voller Vorfreude, dass sie uns Menschen eines Tages überleben wird. Vielleicht freut sie sich auch gehässig über die Vorstellung, eines Tages ihre Eier in unsere verwesenden Körper zu legen und ihren Kindern, diesen weißen fettigen Maden dabei zuzusehen, wie sie uns auffressen. Der Entomologe nimmt uns aber jeden Spaß, wenn er erklärt, dass die Fliegen nur die Sensoren an ihren Beinen reinigen. Die Entomologie macht wie jede Wissenschaft irgendwann jeden fantasievollen Gedanken kaputt. Obwohl… das stimmt nicht ganz. Es gibt viele wirklich fantastische Sachen die...
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Theobald Fuchs: Fliegen
Ich liebe es zu fliegen. Richtig zu fliegen, frei in der Luft, ohne Geräte, ohne Maschinen. Nur mit der Kraft meiner Arme. Dabei fühle ich mich sicher, da ich ja selbst entscheide, in welche Höhe ich steige und wohin ich segele. Da wo ich selbst hinkomme, komme ich auch wieder heil heraus und zurück und herunter. Das ist die alte Regel. Der ich vertraue. Deswegen hat eine Katze Schnurrhaare, damit sie spürt, ob sie aus einem Loch wieder herauskommt, ehe sie hinein kriecht. Meine Mutter war dagegen, dass ich flog. Strikt dagegen. Sie wollte, dass ich etwas Gescheites lerne. Sie...
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Katja Schraml: schlupf
„Und ist doch so, dass du die Tür aufreißen möchtst und soviel Verlangen hast in dir drin, dass dir die Flügel herauswachsen müssten aus dem, was die anderen anschaun für deinen Buckel, wenn eins bloß Augen dafür hätt und hätt an dich noch einen Glauben. Aber das gibts ja nicht auf der beschissenen Welt. Was dich beißt, sind nicht deine Flügel, wo herausstoßen mit aller Gewalt, das bleibt ewig dein Buckel.“ Marieluise Fleißer, Der starke Stamm dem kaschpar wirds schlupfloch <gömställen1> unterm first zugemauert, weil er zu oft gegens fenster geflogen, zu viele brüche im glas verursacht, als dass ichs...
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Zeha Schmidtke: Ein Vogel frei
Beim ersten Knall bleiben die Dohlen sitzen. Die schmächtige ganz hinten links flattert kurz einen verschreckten Halbstart; die Ruhe des übrigen Schwarms bringt sie zurück auf den Boden. Aufgeregter als die anderen bleibt sie gleichwohl, sie pickt und scharrt und legt unter dem spinnwebdünnen Raureifglitzer das Schwarz der Ackerkrume frei. Die nächsten Schüsse fallen ineinander, Maschinengrummel tönt dazu. Fehlzündungen und ein alter Motor sind das, von einem Schießauto, einem Scheißauto. Mit fettigem Orgeln schiebt es sich aus der sanften Kurve in Sicht, viel zu viel Lärm für das bisschen Tempo und Steigung. Darinnen sitzt fast niemand. Vorn links so gerade...
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