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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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"Mein Dresden. Meine Stadt. Mein Müll." (sauber.dresden.de)
"Ψ(x,t)=∫−∞∞​(A(k)ei(kx−ωt)+B(k)e−i(kx+ωt))dk" (Erwin Schrödinger)
"Die Liebe, die Liebe, die (...) Liebe, die (...) Liebe, die Liebe,(...), die Liebe, (...)!" - Johann Wolfgang von Goethe

Neue Textbeiträge

Beiträge Lyrik

Marius Geitz: Wirtschaft

I WohlstandsgesellschaftWir sind so privilegiert Keinen Grund uns zu sorgenDoch die Sorgen, die sind da WohlstandsgesellschaftWir sind so terminiertKein Grund uns zu beeilen Doch wer stillsteht ist bald weg WohlstandsgesellschaftAls solche diagnostiziertEine große GemeinschaftDoch einsam in sich selbst WohlstandsgesellschaftWir schwimmen doch im GeldNur ein Großteil der MenschenKriegt nicht viel davon mit II Ein mitleidiger BlickStand im RaumEr galt wohl mirWenn ich nicht irre
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Beiträge

Andreas Lugauer: Krust und Schübel

Wir sehen einen Transporter mit einem Firmenlogo, auf dem steht: »Krust und Schübel | Putz + Stuck«. Wie es wohl zu dieser schönen Kombination aus Putz- und Stuckateurs-Firma einerseits und den so sehr dazu passenden, ja sprechenden Namen Krust und Schübel andererseits kam? Es kam so: »Ja, schön'n guten Tach hier aufm Gewerbeamt. Das ist Herr Schübel, ich bin Herr Krust und wir wollten gerne ein Gewerbe anmelden.« »Was denn für eins?« »Eine Buchhandlung wollen wir aufmachen nämlich.« »Ja, na gut. Wie soll die denn heißen?« »So wie wir: Krust und Schübel.« »Buchhandlung Krust und Schübel, wie klingt das denn?...
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Beiträge Monolog

Andreas Lugauer: In die Wirtschaft am zweiten Advent

»Ich gehe jetzt Bier trinken. Meine Spezln, die Sauhund’, sind noch in der Kirche, aber wegen der Weihnachtsfeier gestern, es is’ ja zweiter Advent – ja Menschenskind, ham mir uns in der Boar die Rüscherln neipfiffn, ja do legst di nieder, Bluatsakrament! Dawei ham wir am Amfang, noch bevor d’ Wirtin ’s Weihnachtsschweinerne hergstellt hat, scho ein jeder vier Weißbier dringhabt – also wegen dieser Weihnachtsfeier – ›Wehrmachtsfeier‹, wie der Girgl im Spaß allweil sagt, ’haha! –, wegen dieser Weihnachtsfeier, die wie jedes Jahr sehr schön war, konnt’ ich da ums verrecken nicht aufstehn für die Kirchn, und jetz geh...
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Beiträge Hörspiele Radiostück

Mina Reischer: Zur kleinen Wirtschaft

Hier und da, zwischen zwei Finsternissen, sah man ein Fragment. Was ist das? Aus dem Nichts trifft mich ein Lichtstrahl. Ich kann in eine andere Welt hineinleuchten. Don’t bother me with your delays. This town gave me too many lonely days. Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Kann man sich denn hier nicht einmal konzentrieren: Ich will verreisen. Ich verreise jetzt. Ich bin jetzt verreist. Ein Abwesender, den man ausschließlich gewohnheitsmäßig beweint, steht auch nicht mehr jeden Abend vor der Aufgabe uns für eine halbe Stunde das Wesentliche und das Bedeutsame zu sagen. Tell us where you will go, my love....
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Beiträge Drama Monolog

Michael Schmidt: Wirtschaft

"Frühers hat man's ja leichter gehabt mit der Wirtschaft. Da hat man immer gewusst: Ich kauf was und das krieg ich. Heute ist das alles viel zu kompliziert geworden. Und Sachen, die man früher gut verkaufen konnt, auf denen bleibt man heute gerne sitzen. Da haben sich schon manche dumm im Spiegel angeschaut nachher. Sind einfach nicht mit der Zeit gegangen. Haben gedacht: Was schert mich die Zeit. Aber die Zeit hat sich - im Gegenteil - nichts um sie geschert. Gar nichts. So ist das gewesen. Und so geht es immer weiter, bis sich die Menschheit einmal verabschiedet. Auch...
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Beiträge Kommentar

KARO: Wirtschaft

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Beiträge Prosa

Lothar Gröschel: Ofenrohre und Gasflaschen

Manchmal hat man auch Glück und schafft es in einer Viertelstunde vom Prenzlauer Berg bis zum ICC, das sie jetzt nicht abreißen wollen, sondern mit einer Art Haube überdachen. In München würde ja auch niemand auf die Idee kommen, den BMW-Turm, der als zylinderförmiges Symbol die Kraft der bayerischen Ingenieurskunst verherrlicht, einzustampfen, bloß wegen mangelhafter Energieeffizienz oder so. Das Auto hat mein Vater vor etlichen Jahren bei den Franzosen gekauft und mir neulich gegeben: "Dafür krieg ich nichts mehr, dann nimm's doch Du, ihr braucht doch ein Auto, das geht." Er meinte: ein Auto, das fährt. Und das tut es...
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Beiträge Prosa

Matt S. Bakausky: Nichtszuverlieren, außer

Im Psychiaterwartezimmer eine Art Stuhlkreis, nur dass die Stühle direkt an den Wänden stehen. Menschenbepackter Raum, ich fühle mich beobachtet. Schweiß, Herzrasen, Zitttern. Gedanken, was die Patienten über mich denken. Herr Meier wird aufgerufen. Herr Thomas wird aufgerufen. Ein neuer Patient kommt hinzu. Draußen die Sprechstundenhilfen am Tippen und Telefonieren. Eine Patientin betritt den Raum. Und noch eine. Schreckliche Augen von überall auf mich gerichtet. Frau Mühlen wird aufgerufen. Zwei weitere Patienten betreten den Raum. Circa ein dutzen aufgerufener Patienten und zwanzig neuer Patienten später wird die Stimme in meinem Kopf kurz leiser. „Herr Bakausky“ tönt es durch den Lautsprecher....
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Beiträge Prosa

Hans-Hermann Plesch: Honigschön

Die Gebrüder Fransig hatten mit einer Erfindung, die sie als Honigschöns Bioelektrischer Autoanzünder bezeichneten und sich wie geschnitten Brot verkaufte, ein Schweinegeld verdient. Die Erfindung, im Wesentlichen ein Kästchen mit fragwürdigem Inhalt, hätte eigentlich so gut wie jedem einfallen können, ausser vielleicht mir (wegen meiner ausgeprägten Linksfüssigkeit). Viel konnte man sonst damit nicht anfangen, aber es reichte (besonders zu Anfang). Es sollen sich welche bei Anwendung krumm und scheckig gelacht haben, ich habe allerdings nichts davon mitbekommen. Mein Problem war vielmehr ein anderes. Mit dem vielen Geld, das die Gebrüder Fransig eingesackt hatten, kauften sie den Mäuseberg und störten meine...
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Beiträge Lyrik

Sophia Süßmilch: APOCALYPSE RELOADED 2

ALS DANN DER GROSSE KRIEG KAMWAREN SIE WIEDER BELEIDIGTUND JAMMERTEN ALLE VON DEN SCHERBENIHRER BIOGRAPHIE UND WIESO DENNGERADE JETZT WO DIE KARRIERE SO GUT LÄUFTUND DAS NACH MEHR ALS 60 JAHREN FRIEDENDA FRAGT MAN SICH JA SCHON MALWAS SOLL DENN DASNUR DIE ANARCHISTEN FREUTEN SICHDENN DER HÄUSERKAMPF BEKAM FRISCHEN WINDEINER MIT NADELN IM GESICHT SPRACH SOGAR VON EINER GANZ NEUEN DIMENSIONUND DIE GANZEN TRAURIGENWAREN SEHR ERLEICHTERTDENN SIE DACHTEN ENDLICH NICHT MEHRANS ÜBERLEBEN
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Beiträge Prosa

Andreas Lugauer: Alles spült

Traurig knöpfte Winfried seinen Hosenstall zu. Die automatische Spülung des Urinals war dieses Mal sogar zweimal losgegangen, während er noch im vollen Schwange uriniert hatte. »Tragischer Unfall bei Spaziergang« notierte man sinngemäß auf dem Totenschein, nachdem Winfrieds bleiche, aufgeschwemmte Leiche einige Zeit später aus dem Fluss gezogen worden war; eine Fischerin hatte Winfried an einer der Biegungen des Flusses gefunden, dort, wo er so verträumt durch die Landschaft mäandert, bevor er parallel zur maroden dreispurigen Bundesstraße in die Stadt fließen muss. Der Pfarrer sprach bei der Beisetzung nur die nötigsten, unbedingt vorgeschriebenen Worte und Gebete; nein: er murmelte sie vielmehr....
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Beiträge Prosa

Anja Gmeinwieser: München-Kabul (oder in die nähe) Abflug 09:16 (morgen)

wir sitzen im Garten, in deinem garten, ein gemieteter garten. Um uns herum mäht eine frau den rasen, immer in großem abstand zu unserer decke, dennoch näherkommend. irgendwann werden wir aufstehen müssen.  das ist die vermieterin, schreist du.  dir betrachten die vermieterin beim mähen, sie mäht sehr entschlossen, so von körperhaltung her.  du schreist über das rasenmähermähen hinweg: die vermieterin ist beim bund. morgen muss sie nach afghanistan für drei monate, deshalb mäht sie jetzt nochmal rasen. ich betrachte die frau mit anderen augen, sie ist jetzt eine frau, die heute den rasen mäht und morgen nach afghanistan fliegt, weil...
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Beiträge Lyrik

Jan Bratenstein & Jonas Hauselt: Fässerfass

Sehn Sie hier mein Fässerfass!Kein Fass is besser als wie das.Es fasst vierzig Fässer,kein Fass is besser. Bieten Sie mir einen Boddich an,Sag ich nur: "BRAUCH ICH GAR NICH, MANN!"Denn ich hab mein Fässerfass.Außen trocken, innen nass.
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Beiträge Kommentar

Margit Heumann: Für den Wald ins Feld ziehen

Ich träum, ich steh im Wald. In meinem Sommerwald mit dem Duft nach Harz und Tannen und Hitze und Pilzen und Moos. Kindheitswälder voller Haselnüsse, Waldbeeren und Sauerklee. Wichtelgärten mit Buschwindröschen und Leberblümchen und Efeu. Kobolde unter Schneckenblättern. Zwergenhöhlen zwischen Baumwurzeln, ausgestattet mit Rindenmöbeln und Moosbetten, das Vieh sind Lärchen- und Föhrenzapfen hinter Steckenzäunen. Auf dem Rücken liegen im Moos und Händchen halten mit der ersten Liebe, hinter schräggestreiftem Sonnenvorhang, in dem die Stäublinge tanzen, die Blicke verloren in den Blättern und Nadeln, den Baumkronen, den Wolken und dem Himmelsblau zwischen den Wipfeln. Solcher Wald ist nicht mehr. Nun brennt...
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Beiträge Prosa

Daphne Elfenbein: Der Zug nach Kötzschenbroda oder wie man zum Berliner Urgestein wird

Dass Daphne Elfenbein vom Himmel gefallen und auf den Füßen gelandet ist bei ihrer Geburt, ist in eingeweihten Kreisen hinlänglich bekannt. Dass sie aber nun, nach mehr als 50 Jahren des Irrens und Wirrens in Berlin angekommen ist, das soll heute über den Äther kundgetan werden. Zu Beginn des Neuen Jahres, wo die Glastonnen aus den Hinterhöfen verschwunden sind und an jeder Registerkasse auf Gedeih und Verderb Bons ausgegeben werden müssen, gibt es doch immerhin diese eine gute Nachricht. Frau Elfenbein ist von der Markgräflerin zum Berliner Urgestein mutiert. Zunächst soll hier in einer Schweigeminute der armen Verkäuferinnen gedacht werden,...
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Beiträge Lyrik

Marius Geitz: Alexander Gerst

Hartes Trainingmitten dort im Nichts.Muskelaufbauviel zu viel Gewicht. Feine Sahne,die gibt es hier nicht mehr.Wenn nur dieser Traum,Wenn nur dieser Traum in mir nicht wär Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein.Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein.Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein. Ich möchte so gerne mehr wie Alexander Gerst sein Vierhundert Kilometerweit nach vorn,ein kleines bisschen Druckdort in den Ohr`n. Ganz entspanntim Sitz zurücklehn`ich kann jetzt erstmal nicht mehr zurückgehn. Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein.Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein. Ich möchte so gerne wie Alexander Gerst sein. Ich...
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Beiträge Lyrik

Arabella Block: Wundertüte

„Nein“, sagte meine Mutter und: „Du meine Güte.Was willst du denn mit diesem billigen Ding!Da ist doch niemals etwas von Bedeutung drin.Schluss, aus, ich kauf dir keine Wundertüte.“ Und dabei blieb es kindheitlang. An der A3stand zwar das Wundertütenwerk, in dem die Tüten,auf denen ach so vielversprechend Sterne blühten,enstanden, doch wir fuhren stets vorbei. Der neonblaue Namenszug an der Fassadehat sich mir zugeflüstert Jahr für Jahr.Bis die Buchstaben nacheinander starben. Als auch das großgeschwungene W erloschen war,blieb nur eine Fabrikruine ohne Farben.„Zu spät“, wisperte sie mir zu, „wie schade.“
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Beiträge Prosa

Andreas Lugauer: Max Goldt liest ›zwischen den Jahren‹

Dass Max Goldt, der – man verzeihe mir den eigentlich unpassenden, aber zum Zwecke der Alliteration verwendeten Ausdruck Doyen – der Doyen der Digression, ›zwischen den Jahren‹ im Nürnberger Hubertussaal liest, das ist mittlerweile zur süßen Gewohnheit geworden wie der alljährliche grippale Infekt nach den Weihnachtsfeiertagen. ›Zwischen den Jahren‹, das sagen die Leute, weil ihnen als »Jahr« nur die Zeit ehrlicher Hände Arbeit gilt, was recht hübsch auch durch das Gegensatzpaar »unter der Woche« für die Werk- und »Wochenende« für die arbeitsfreien Tage Sams- und Sonntag illustriert wird. Denn ›zwischen den Jahren‹, da arbeiten normale Leute nicht, sondern geben sich...
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Beiträge Drama Hörspiele

Natalia Breininger: Staubflusen

Clara, Pierre und Elvis sitzen in einer Wohnung. Leere. Staubflusen. Auszugsblicke und Licht. Clara (fern): Hier sind wir gewesen.Pierre: Wo werden wir sein?Elvis: Unter dem Licht.Pierre (schrill): Unter dem Licht?!Clara (träumerisch): Zugedeckt davon.Elvis: Unter dem Licht fliegen Staubflusen herum. Die Wohnung ist noch nicht leer.Clara (panisch): Oh nein! Wir können nicht ausziehen!Pierre (verärgert): Du bist doch nicht sauber!Clara (empört): Heee! Keine Beschimpfungen hier!Pierre (grantig): Ja, was denn! Wo sollen wir mit dem ganzen Staub hin?Elvis (etwas weltfern und entzückt): Wir können ihn in Truhen sammeln! Wie einen Schatz!Pierre (entnervt): Ich gehe.Clara (besorgt):Wohin?Pierre (kalt): Von euch weg.Clara (verletzt): Du verlässt uns?Pierre...
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Beiträge Lyrik

Daphne Elfenbein: O Stern, O Stern von Bethlehem

O Stern O Stern von BethlehemWeißt du worauf du scheinst?Schon Ostern wird dein Kindlein gehenIst `s drum, dass du so weinst? O Stern, dass hinter dunklen Wolkender Julmond regnet vor sich hinOstern wird dann Blut gemolkenVom guten Hirten – ob das Sinn… macht, 0 Stern am Himmelszeltwo sie vor Wiki-Weisheit schwitzenHinz und Kunz sich für Messias hältOstern verspricht man, still zu sitzen Sieh, O Stern,wie sie einander foltern!unter Kollegen, Brüdern, BösewichtenOstern zahlen wir`s ihnen heimDer Heiland wird`s schon wieder richten O Stern der Hoffnung nur kurze ZeitHat dein Kindlein lieb geflötetOstern siegt die SachlichkeitWie geil es sich karfreitags tötet Alle...
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