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Eisenbart und Meisendraht ist das Literaturvermittlungsmagazin für geschundene Seelen. Jeden Monat wird ein neues Thema von unserem Schriftsteller*innenpool beackert und hernach in Radiowellen (Z) transformiert, in den Pod geschmissen und hier im Internet kybernetisch in den space gepresst.
Diese Seite ist gut, denn sie bietet eine einwandfreie Möglichkeit, in allen Beiträgen herumzustöbern, die im Rahmen von EB&MD veröffentlicht worden sind.

Aktuelle Themen

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"Ich interessiere mich nicht für Daten (...)." (Bill Gates über Datenwissenschaft)
"Es gibt zwei Arten von Scholz, einen guten und einen schlechten. Der gute Scholz steht für unsere Würde und Selbstachtung.
"Mein Dresden. Meine Stadt. Mein Müll." (sauber.dresden.de)

Neue Textbeiträge

Beiträge Kommentar konkrete Poesie Monolog

blumenleere: are we our destinies?

ob aurora borealis oder borreliose, eine frage des lichteinfalls, dessen schimmer sich auf deiner haut niedersetze, das konzept ihrer membran benetze & bald hindurch dringe, bis zum verarbeitungszentrum hirn, wo alle daten kopulieren & wundersame kinderchen hervorbringen. & damit sollst du dann zu leben haben, irgendwie, im ominoesen spielraum zwischen hypochonder, anhaenger:in sogenannter alternativer heilungsmethoden oder der inzwischen selbst in konventionellen kreisen durchaus hinterfragten bis verpoenten, kaum mittelalten – indes, die wurzeln, die wurzeln … ! – schulmedizin. beziehungsweise spielen wir lieber das psychsosomatische spiel? jedes symptom, mit dem du dich auseinandersetzt, weil es dir nicht gefaellt, sei resultat eines...
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Beiträge Lyrik

David Telgin: Tabletten

Unter Tablettenam MorgenWie hintereiner Glasscheibe Ruhig gestellt,stark gedämmt,runter gefahren,irgendwie anders als sonst Er bereitsim wachen SchlafSeine müdenmüden Augen Unter Tablettenbricht selbst der TagIm Dämmerzustandsucht er nach seinem Schatten.
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Beiträge Lyrik

Angelina Roth: Watching a Crime

Ich sinke in Gedanken. Die Treppen zur U-Bahn hinunter. Sehe Menschen. Höre Schreie. Weine leise. Ich fliege in Gedanken. Durch die Straßen von Kiew. Sehe Soldaten und erkenne nicht, zu welchem Heer sie gehören. Unter mir mein Schatten. Oder bin das ich? Am Fenster steht ein Kind. Oder ist es schon erwachsen? Der Himmel dröhnt. Was war, ist auf einmal wieder, was sein wird. Nichts kann meinen Flug durch die Stadt stoppen. Ich sauge den Schmerz auf, gerate in Taumel, und mein Körper stirbt im Bombenhagel der Vergangenheit. Ich stehe auf und laufe zu Fuß weiter. Es ist Krieg. Heute...
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Beiträge Drama Hörspiele Radiostück

Welt ohne Gesicht

Spätnachmittag, ein spärlich besuchtes Cafè. Ein Gast kommt von der Toilette zurück, setzt sich auf seinen Platz und bedankt sich mit einem freundlichen Nicken bei dem Menschen am Nebentisch.   gast So. Danke. Bin wieder da. Er greift zu seiner Tasche. Der Mensch am Nebentisch schlägt ihm geschwinde auf die Finger.  aufpasser Finger weg von der Tasche! gast Wie bitte?  aufpasser Der Besitzer hat mich gebeten, auf die Tasche aufzupassen, bis er wieder da ist. Er hat wohl mit solchen Langfingern wie Ihnen gerechnet!  gast Ich war das! Ich habe Sie gebeten. aufpasser Ihr Gesicht ist mir unbekannt. gast Mein Gott!...
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Beiträge Lyrik Web Exclusive

Lea Schlenker: Ich kann nicht über den Krieg schreiben

Ich kann nicht über den Krieg schreiben Mein Blut ist Ignazio Cassis Und ein bisschen Emmanuel Macron Auf dem Weg zur Arbeit im Labor Fallen mir die Earpods aus den Ohren Nach dem Aufstehen mache ich mir einen Tee Aus Schweizer Alpenkräutern (seit zehn Jahren denselben) Ich kenne Ich will Stabilität Ich kann nicht über den Krieg schreiben! Wenn ich die Nachrichten lese halte ich mir Die Hand vor den Mund Und greife dann zur Fonduegabel Ich lese von Demonstrationen Bin aber schon ein bisschen müde Ich döse ein wenig in einem Kinosessel Mitten in meiner Stadt Meinem Monbijou Während...
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Beiträge Erzählung Prosa

Theobald Fuchs: Es ist nicht immer vorteilhaft, gut zu schmecken

… es war genauso, wie ich es auf YouTube recherchiert hatte: erst nach zwei Tagen ununterbrochenen Kochens fiel das Fleisch von den Knochen. Oder besser gesagt: die Knochen ploppten aus dem Geschmorten, als wäre es ihm ein Bedürfnis, sie loszuwerden. Mir war dabei völlig klar, dass ich bei einem Hype mitmachte. Seitdem dieses Nahrungsmittel selbst von Veganern akzeptiert, ja sogar in höchsten Tönen gelobt wird, wollen es alle selbst probieren. Kaum zu glauben, aber es war seit Jahren oder Jahrzehnten unentdeckt geblieben, bis ein Isländer, glaube ich – oder doch jemand in Kanada? – darauf gekommen war, sie zu essen....
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Beiträge Erzählung Prosa

Matt S. Bakausky: Kann nicht kochen

Ich koche gerne Nudeln mit Pulver, sagte mein fünfzehnjähriges Ich. Dann kochte ich einmal Spaghetti mit Thunfisch-Tomatensoße. Und dann eine ganze Zeit lang nichts mehr. Heute grille ich höchstens oder wärme Essen auf. Nudeln mit Pulver waren gekochte Nudeln mit Bolognesepulver von Knurr. Ich weiß nicht mehr, wo ich dieses Rezept herhatte. Normalerweise würde man das Pulver mit Wasser verdünnen, aber ich streute es über die Nudeln als wäre es Parmesan. Kochen war nie so meins. Ich war höchstens eine Küchenhilfe. Karotten schneiden für den Braten, den Braten mit Gewürzen einreiben, alles nach Anleitung. Anfänger können nur nach Rezept leben,...
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Beiträge Drama

Zeha Schmidtke: 1.10. Gärtnervater

Der Gemüsehändler fegt den Boden. Die Türglocke klingelt. HändlerOh, die Türglocke. KundeGuten Tag. Folgendes: Ich will heute Abend richtig lecker kochen. Wir sind zu fünft. Da hätte ich gerne frischen Rosenkohl, möglichst kleine Köpfchen, und für die Vorspeise sechs mittelgroße Artischocken.  HändlerEs tut mir leid.  KundeKeine Artischocken?  HändlerEs tut mir leid: So ein Laden, wie Sie ihn suchen, ist das hier nicht. KundeWieso? Draußen steht doch „Gemüsehandlung“. Und ich will Gemüse. HändlerNein. Sie wollen arrogantes Modegrünzeug. Und das gibt es hier nicht. KundeDas ist ein Scherz. HändlerEin Scherz ist es, wie sich Ihre Artischocke benimmt, seitdem sie zur Arzneipflanze des...
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Beiträge Erzählung Märchen Prosa

Margit Heumann: Mahlzeit!

Der Wirt der Stadtschenke am Tiergärtner Tor stellt den Kupferkessel mit der fränkischen Bierbowle zwischen die bauchigen Glastassen auf der Theke. „So! Alles fertig für die Firmenfeier des Frankenfernsehens.“ Noch ein kritischer Blick über die gedeckte Tafel, die Reihe hochglanzpolierter Speisenwärmer mit dem warmen Buffet und den Desserttisch am Ende. „Fehlt nur noch das Personal“, murmelt er und verlässt den Saal, um seine Angestellten auf Trab zu bringen. Ein abgrundtiefer Seufzer durchbricht die Stille. „In was für Zeiten leben wir eigentlich?“, jammert der Kloß und rotiert empört um seine eigene Achse. „Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke,...
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Beiträge Lyrik

Hanne Mausfeld: Essenz

Köchel, reduziere,püriere, passiere,köchel,lass ruhen und dannnimm das restlicheWässerchenobenauffiltriere, kläre die pureEssenzund sprühe den Juice aufdie Zungender GästeAhhhh!Tomatepur
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Beiträge Lyrik

Stefan Veiths Restaurant Gargantua: Neujahrsmenu für 2022

Gargantua serviert heute Josefa Tabernagels Future Dish aus dem Jahre 1880, welches sie damals bereits aus dem outer space hinterm Mond einigen dort lebenden Dinosauriern zu Neujahr servierte Windradgeschnetzeltes oder Cyberfilet vom Ahornfischim selben Sud 3 Tage lang gebadet (Ahorndrosselschleim, oder Narzissenschnaps, Weinerliche Pferdetränen), von einem Öko-Narzisten angerührt und in unglücklicher Tönnieskuhbutter gesäuert.Gersten/Emmausnudeln mit Semmelbrösel, dazu einen Dahammerden-Salat Zum Nachtisch reichen wir einen zwetschgenverschnapsten Adamsapfel plus geeister Veganersahne (egal ob Hafer oder Koko-Lores) Dazu trinken wir einen kalten Kaffee aus Grönland. Wohl bekomms!
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Beiträge Lyrik

Benjamin Weissinger: Parlamentsmoët

Statt 1 Parlamentspoetbrauchts hier 1 ParlamentsmoëtGenommen von den Reichen,eingeschenkt den Armen- als Zeichen.Dann Wohnung für alle,Grundeinkommen.Grenzen auf und Bleiberecht.Dazu Kaviar vom Hecht Stör.
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Beiträge Prosa

Clara Fieger: Wenn man jetzt Freund_innen treffen möchte

Letztes Jahr ging ich in den Steinbrüchen bei Eichstätt spazieren. Es war um Ostern herum. Ich besuchte meine Eltern, um das Fest mit ihnen gemeinsam zu feiern, doch musste ich mal raus – frische Luft schnappen, mich bewegen, den Osterschinken verdauen.  Ich spazierte also den Berg nach oben zu den Jura-Steinbrüchen. Erst ging ich nur um verschiedene Steinhügel herum und zwischen ihnen hindurch, später stieg ich auch auf einen hinauf, was vom Geräusch der hinunterpurzelnden Steine und der zerbrechenden Jura-Plättchen unter meinen Füßen begleitet wurde. Die Sonne schien. Es war ein schöner Frühlingstag. Ich konnte oben den weiten Ausblick genießen,...
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Beiträge

Michael Schmidt: Prof. Wüirzer und das Kochen

Aus der Chronik "Gesta Professorum Wuiser". Anatol Xerophil Wüirzer *1656 in Haderfleck, + 1723 in Canterbury, England. Frühe Beschäftigung mit den Schwarzen Kochkünsten. Lehre zum Rübenschäler und Fledermausrupfer in der Garküche des berüchtigten Topfpressers Alphonso Calceusbeckus. Anschließend unstetes Leben als Feldkoch im Gefolge von Eugen Franz Prinz von Savoyen-Carignan im Rang eines Untergulaschkanoniers. Von Wüirzers Wirken zu dieser Zeit zeugt das Volkslied "Prinz Eugen, der arme Ritter". Nach einer offenen Feldküchenschlacht mit sieben Verwundeten und fünfzehn Toten Degradierung und unehrenhafte Entlassung. 1699: Flucht nach England. Dort erwarb sich Wüirzer innerhalb kürzester Zeit den Ruf eines raffinierten Gaumenkünstlers, was ihm ein...
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Beiträge Prosa

Matt S. Bakausky: Heilbringender Müll

Meine Wohnung ist voller Müll. Ein Freund ist jemand, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Müll zu verwerten. Ich sitze mit Schal um den Kopf und einer Sonnenbrille vor den Augen, auf dem Bett und jammere. Der Freund macht sich Kaffee, ich mir Tee. Er spült ab. Der Freund packt riesige Mülltüten. Er versucht mich zu motivieren, mitzumachen. Die anderen soll ich vergessen. Er fragt mich, was ich so denke und ich sage ihm, dass ich nur denke, wenn ich rede. Sonst ist mein Kopf leer. Wir bringen den Müll gemeinsam runter.Die Mantras aus dem Handy waren nervtötend und...
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Beiträge Drama Monolog

Michael Schmidt: Wuiser und Wohnen

So ein Philosoph hat mal gesagt: „Ich denke, also bin ich.“ Und das hat auch gestimmt, weil wie wir heute wissen, hat’s ihn tatsächlich gegeben, diesen Philosophen. Allerdings müsst man heut viel eher sagen: „Ich wohne, also bin ich.“ Weil ohne das Wohnen ist alles nichts. Zumindest nichts Gescheites. Und damit man heut überhaupt noch wohnen kann oder zum Wohnen kommt, gehört sich schon was dazu. Die Frau Drangsaler von drüben zum Beispiel, die hat aus ihrer Wohnung raus müssen, weil die einen Eigenbedarf gehabt haben. Der Bub von denen hat nämlich endlich sein Jura-Examen bestanden gehabt, ausgerechnet im Mietrecht,...
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Beiträge Erzählung Prosa

Philip Krömer: Erbschuld

I Erbsache Das Display zeigt die Nummer meiner Schwester, ich hebe mit Widerwillen ab. Ob ich mich um das HAUS kümmern könne. Nachdem sie doch bereits den Verkauf organisiere. Sie komme so bald nicht fort von ihrer Arbeit, die Anreise sei zu weit, schon zur Beerdigung hatte sie es nicht geschafft. Welche ebenfalls sie, aus der Ferne, in die Wege geleitet hatte. Nur beim Herablassen der beiden Särge bediente ich die Winde, warf eine Schippe Erde hinterher, für alles andere war gesorgt. Wenigstens konnte ich, als einziger der wenigen Trauergäste, ein paar Tränen weinen. Unser ELTERNHAUS. In dem wir aufgewachsen...
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Beiträge Lyrik

Lutz Senneberg: Die Orgel

Ich bin der Nebel, Du bist der Giebel, Ich Spiele am Hebel, Du liest in der Fibel. Ich zupf an der LeierDu drehst an der Orgel, Machst Suppe aus Eier, Ich dünste nen Geier. Du machst täglich Sport, Ich bewege mich kaum, wechselst ständig den Ort, ich bleibe im Raum. Auf Orgel gibt es keinen Reim, Das les ich jetzt als Zeichen:Denn unsere Liebe soll nicht sein, Muss deiner Orgel weichen.
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Beiträge Lyrik

Hanne Mausfeld: mit weitblick

wegbeamen unnötigin wärme lüfteln undin wilden wolkenweltenvoller kumulus wann immer wellen schlagenliebend auf schaumkronen tanzenauf himmelspferden gallopierenim eigenen Kämmerchenwohlwollend auch zum selbst das geistige lotterbett nicht besudeln odermaßstabsein lassen für blaue Stundenwer weiß wo
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Beiträge Erzählung Prosa

Frédéric Valin: Wohnen

Nachts um zwei ist wieder was los. Mein Zimmer grenzt an die Küche, und Tag und Nacht haben für Ilse nur noch marginale Bedeutung; häufig kriegt sie nachts um zwei Lust auf, sagen wir mal, eine heiße Milch. Blöderweise steht keine heiße Milch im Kühlschrank, man braucht einen Topf – den alten, verbeulten, blankgescheuerten am besten, in dem wird schon seit Jahren, vielleicht auch Jahrzehnten die Milch heiß gemacht. Dazu braucht es auch den Herd, ein altes Ding, das noch mit Gas betrieben wird, und der keinen Anzünder hat; man muss ihn mit dem Feuerzeug entflammen. Außerdem ist er widerspenstig,...
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